GS644425.jpg

Schnee – Der Freund oder der Feind des Gartenbesitzers?

Ein von Schnee bedeckter Garten versprüht oft einen märchenhaften Zauber. Und stellt den Gartenbesitzer vor die Entscheidung: Entfernen oder nicht?

Eine weisse, unberührte Decke, glitzernd in der Wintersonne. Man möchte sie nicht zerstören müssen. Doch manchmal kann es unerlässlich sein.

Warum Schnee im Garten nützlich ist

Schnee im Garten sollte man grundsätzlich liegen lassen. Einheimische Gartenpflanzen kommen gut mit den Temperaturen eines strengen Winters zurecht, doch eine zusätzliche Isolierung, die der Schnee bietet, schadet ihnen ganz sicher nicht. Die weisse Pracht verfügt über eine geringe Wärmeleitfähigkeit, sodass unter der Schneedecke oftmals die Temperaturen um die 15 Grad wärmer sind als oberhalb. Unter der Schneedecke entsteht dabei auch kein Bodenfrost. Selbst geringer Schneefall in der Nacht, der tagsüber wieder taut, kann dabei nützlich sein. Auch wenn er schmilzt und in der Nacht wieder friert, ist diese dünne Eisschicht ein Schutzmantel für die Pflanzen. Dieses Wissen haben sich schon Obstbauern zunutze gemacht. Als während der Blüte der Bäume starke Nachtfröste vorhergesagt wurden, haben sie die Bäume mit Wasser besprüht. Die dünne Eisschicht, die darauf entstand, hat die empfindlichen Blüten geschützt und es konnte noch eine gute Ernte werden.

Und warum der Schnee dann doch wieder schadet

Nun ist Schnee aber nicht gleich Schnee. Leichter Pulverschnee richtet keinen Schaden an. Doch schwerer, nasser Schnee legt sich wie eine erdrückende Last auf Bäume und Sträucher. Besonders Gehölze mit dünnen Ästen wie Rosen, Buchsbaum oder Koniferen sind stark gefährdet. Allzu leicht brechen die empfindlichen Zweige. In diesen Fällen ist es ratsam, die weisse Last mit einem Besen vorsichtig von den Zweigen zu schütteln. Auch Schilf, Bambus oder andere Gräser stehen in der Gefahr, von der Last erdrückt zu werden. Dünne Hochstämme brechen ebenfalls leicht. Auch hier sollte die Schneemasse abgekehrt werden. Bei den Hochstämmchen empfiehlt es sich sogar, sie vor dem Wintereinbruch gut in Vlies oder Jute einzupacken. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass Gewächshäuser und kleine Folienhäuser, etwa für Tomaten, unter der Schneelast leiden. Im Gewächshaus wird es durch eine Schneeschicht auf dem Dach zudem dunkler. Und das zu einer Jahreszeit, in der das Licht sowieso schon reduziert ist. Eventuell dort abgestellten Kübelpflanzen wird dadurch Schaden zufügt. Auch hier gilt: So schön die weisse Pracht auch ist, sie muss entfernt werden. Ein positiver Nebeneffekt ist dabei, dass mit der Schneemasse auch der Schmutz von dem Dach des Gewächshauses entfernt wird.

Sonderfall Schnee auf dem Rasen

Für den Rasen gilt grundsätzlich das, was für die anderen Pflanzen auch gilt: Schnee kann ein wärmender Segen sein, doch wenn er zu schwer wird, ist er nur noch eine Last. Warum also ein Sonderfall? Einen Rasen sollte man im Winter grundsätzlich nicht betreten. Auch den Schnee vom Schneeschippen auf dem Gartenweg sollte man nicht auf dem Rasen abladen. Die dünnen Halme können leicht brechen und es kann zudem zu Verdichtungen kommen. Wenn der Winter vorbei ist und die Schneeschmelze eingesetzt hat, entdeckt man dort dann hässliche Löcher im Rasen. Noch schlimmer sind die graubraunen Flecke, die im Krankheitsverlauf einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter annehmen können: Der Schneeschimmel sucht den Rasen heim. Bekämpft werden kann der Schneeschimmel im Hausgarten nur mit Geduld: In den allermeisten Fällen erholt sich der Rasen in den Sommermonaten. Die Wärme wird dem Schimmelpilz den Garaus machen. Wer nicht so lange warten möchte, kann die betroffene Stelle im Frühjahr gründlich vertikulieren und neuen Rasen aussähen. Die frische Aussaat sollte mit einer etwa zwei Zentimeter dicken Sandschicht bedeckt werden. Und bald ist der Rasen wieder wie neu.

Nur Notwendige speichern
Alle akzeptieren