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17.11.2023

Alleebäume: Infos, Vorteile und Liste an geeigneten Bäumen

Geschrieben von: Theo Bauer

Eine Allee aus Bäumen ist die optimale Möglichkeit, eine Strasse zu verschönern und ihr mehr Charakter zu verleihen. Historische Kontexte belegen ausserdem, dass alle wichtigen Strassen und Wege seit jeher durch Alleen markiert sind. Die wichtigsten Informationen und Vorteile sowie eine Alleebäume-Liste mit geeigneten Arten finden Sie hier.



Welche Eigenschaften zeichnen Alleebäume aus?

Während der Schatten der Alleebäume früher die als Schönheitsideal angesehene reinweisse Haut beschützt hat, spielt der Schatten heutzutage eine weitaus wichtigere Rolle. Vor allem in der Stadt begünstigt der Klimawandel erhöhte Temperaturen, die durch die zahlreichen Asphaltstrassen verstärkt werden.

Der Schatten, der durch die grossen Bäume einer Allee erzeugt wird, sorgt für eine natürliche Klimatisierung und verhindert einen extremen Temperaturanstieg. Alleebäume müssen deshalb einige Kriterien erfüllen, damit sie ihre Aufgabe erfolgreich erfüllen können.

Ein gerader Stamm, ein durchgehender Leittrieb sowie eine freie Stammhöhe von mindestens zwei Metern sind Grundeigenschaften, die Alleebäume erfüllen müssen. Qualitätsbäume werden während der Anzucht regelmässig geschnitten und es wird grosser Wert auf eine gleichmässige und dichte Verästelung der Krone gelegt.

Das ermöglicht eine weitere Aufastung der Bäume in der Zukunft, ohne die Krone berühren zu müssen. Solange der Baum noch jung ist, ist das kaum von Relevanz. Erst bei einem ausgewachsenen Baum wird das wichtig. Der Stamm muss dann mindestens vier Meter hoch sein, damit trotz herunterhängender Zweige der Verkehr darunter nicht behindert wird.


Welche Bäume eignen sich für eine Allee?

Die meisten Bäume, die nicht zu eigenwillig wachsen, eignen sich für die Bepflanzung von Alleen und breiten Strassen. Zu beachten ist, dass die gewählten Bäume hochstämmig wachsen. Der zur Verfügung stehende Platz im Boden ist gerade in städtischen Gebieten häufig begrenzt oder durch den Strassenbelag eingeschränkt.

Damit sich die Bäume trotzdem gut entwickeln, eignen sich Arten, die (teilweise) versiegelte Böden vertragen, oder besonders robuste Klimabäume am besten. In der Regel werden bei Alleebäumen frucht- oder dornenlose Sorten bevorzugt. Um das einheitliche und eindrucksvolle Bild einer Allee zu erzeugen, braucht es ausserdem Bäume mit einer einheitlichen Wuchshöhe- und Breite.


Welche Vorteile haben Alleebäume?

Abgesehen von ihrer Funktion als Schattenspender, werten Bäume die Qualität des Aussenbereichs bekanntermassen auf. Zum Ausgleich der immer höher werdenden Bebauungen kann mit einer grünen Allee das Gegengewicht geschaffen werden. Ein grünes Lebensumfeld ist ausserdem nachweislich besser für die Gesundheit und erhöht die Lebensqualität.



Die 10 besten Bäume für eine Allee

Die folgende Alleebäume-Liste enthält 10 Vorschläge für geeignete Bäume, die als ästhetische Schattenspender breite Strassen säumen können.



Urweltmammutbaum als Alleebaum
TIPP #1: URWELTMAMMUTBAUM

Der Urweltmammutbaum stammt ursprünglich aus Süd- und Westchina und ist ein Klassiker unter den Alleebäumen. Als schnellwachsender Baum erreicht er eine Wuchshöhe von 25 bis 35 Meter. Ausgewachsen bildet der Baum ein breites, pyramidenförmiges Dach, das sich im Herbst orange färbt.

Bevorzugt wächst der Urweltmammutbaum in feuchten und gut durchlässigen Böden. Zu seinen Eigenschaften zählen seine Widerstandsfähigkeit gegen kurzzeitige Überflutungen und gepflasterte Standorte.



TIPP #2: GEFÜLLTBLÜHENDE ROSSKASTANIE

Durch die besonders breite, dichte Krone spendet die Rosskastanie ausgiebigen Schatten. Im ausgewachsenen Zustand erreicht sie eine Höhe von 25 Meter und kann bis zu 15 Meter breit werden. Die grossen Blätter werden im Herbst zu einem gelbbraunen Laubdach.

Auffällig an der Rosskastanie sind die gefüllten Blüten, die den Baum schön in Szene setzen. Für die Bepflanzung an der Strasse eignet sich auch die sterile Form ohne Früchte gut. Durch die horizontale Verzweigung der Äste muss die Rosskastanie hoch gestutzt werden.

Gefülltblühende Rosskastanie als Allee-Baum


Allee-Baum Hainbuche
TIPP #3: HAINBUCHE

Zu Beginn wächst die Hainbuche als schmale, pyramidenförmige Krone, die sich später breiter und eiförmiger entwickeln wird. Die Krone ist in der Regel kompakt, geschlossen und wächst auf dem kerzengeraden Hauptstamm. Die Hainbuche erreicht eine Höhe von 15 bis 18 Meter und eine Breite von 15 Meter.

Die strikte Säulenform verliert sich mit der Zeit und manche Exemplare verzweigen sich vom Boden an, wodurch sie jährlich geschnitten werden können. Die Hainbuche wächst bevorzugt in lehmigen oder sandigen Böden, verträgt Trockenheit und Nässe. Auch für gepflasterte Standorte eignet sich die Hainbuche gut.



TIPP #4: ZÜRGELBAUM

Der südliche oder europäische Zürgelbaum stammt ursprünglich aus Südeuropa, Nord- und Westafrika. Er hat eine runde bis schirmförmige Krone und wächst bis über 20 Meter hoch. Der Baum bildet zierliche, überhängende Zweige, wobei junge Zweige bei extremen Minustemperaturen Frostschäden aufweisen können.

Zwischen April und Mai blüht der Zürgelbaum unauffällig grün, bevor sich die runden Steinfrüchte bilden. Am besten gedeiht er in gut durchlässigen Böden. Seine Unempfindlichkeit gegenüber Trockenheit und seine Eigenschaft als Bienenweide machen ihn zu einem optimalen Alleebaum für die Stadt.

Alleebaum Südlicher Zürgelbaum


Platanen als Alleebäume
TIPP #5: PLATANE

Die aus den Niederlanden stammende Platane wächst sehr schmal und oval bis zu 30 Meter hoch. Ihr wesentliches Merkmal ist die abblätternde Rinde, die sich stetig in kleinen Teilen ablöst. Im Herbst färbt sich das Laub der Platane braungelb, zersetzt sich aber nur schlecht. Die stacheligen Früchte bleiben meistens bis in den tiefen Winter am Baum haften.

Gepflasterte Standorte verträgt der Baum ausgesprochen gut, jedoch können die oberflächlichen Wurzeln Asphalt oder Pflastersteine hochdrücken und durchbrechen. Rückschnitte nimmt die Platane bis ins hohe Alter gut hin, als Jungbaum benötigt sie zur Unterstützung einen Baumpfahl.



TIPP #6: STIELEICHE

Die Stieleiche ist ein knorriger, stark verästelter Baum mit einer runden, eher unregelmässigen Krone. Ausgewachsen kann sie eine Höhe von 25 bis 40 Meter erreichen und gehört damit auf jeden Fall zu den grossen Schattenspendern.

Sie stammt aus den meisten Teilen Europas und ist dementsprechend frost- und winterhart. Auch kurzzeitige Überschwemmungen oder salzige Böden können ihr nichts anhaben. Die beste Bedingung für die Stieleiche ist ein nährstoffreicher und feuchtigkeitshaltender Boden, sie ist also als Pflanze für nasse Standorte geeignet. Lediglich gepflasterte Standorte eignen sich weniger gut für die Bepflanzung.

Stieleiche-als-Klimabaum.jpg


Krimlinde in der Allee
TIPP #7: KRIMLINDE

Die Krimlinde erreicht als Hochstamm eine Wuchshöhe von 15 bis 20 Meter und bildet eine ovale Krone mit durchgehendem Stamm. Die durchhängenden Äste erfordern im jungen Alter einen begleitenden Schnitt. Die Blüten sind reich an Nektar und bilden eine Nahrungsquelle für Bienen und Insekten.

Nicht nur die schönen Blüten, sondern auch die hübschen Blätter machen die Krimlinde zu einem beliebten Alleebaum. Sie ist wenig anfällig für Parasiten, verträgt Trockenheit und gepflasterte Standorte. Auch die Resistenz gegen Frost und starke Winde macht die Krimlinde zu einem perfekten Baum für Alleen und Strassen.



TIPP #8: AMERIKANISCHE ULME

Die amerikanische Ulme wächst bereits in jungen Jahren von Natur aus sehr gerade und schmal nach oben, was einen Rückschnitt kaum erforderlich macht. Ausgewachsen erreicht der Baum eine Wuchshöhe von bis zu 20 Meter und bildet eine breite, ovale Krone.

Das grösste Manko der Ulme ist ihre geringe Resistenz gegen das Ulmensterben, weshalb sie am besten in ungefährdeten Gebieten gesetzt wird. Sie ist ausserordentlich winterhart, verträgt nassen Boden und gepflasterte Standorte. Am besten gedeiht die amerikanische Ulme in nährstoffreichen, feuchten und luftigen Böden.

Amerikanische Ulme für Alleen


Bergahorn Alleebäume
TIPP #9: BERGAHORN

Der sommergrüne Bergahorn wächst bis zu 35 Meter hoch und kann einen Durchmesser von 1,5 Meter erreichen. Während der Blütezeit zwischen April und Juni bilden sich traubenartige, grüngelbe Blüten, die vor allem von Bienen bestäubt werden. Im Herbst färben sich die Blätter des Ahorn goldig gelb und stechen optisch sehr hervor.

Tipp: Wer gerne besonders farbenfrohe Ahornblätter mag, kann auch einen Fächerahorn einpflanzen.

Durch seine Kälteresistenz ist der Baum auch im Gebirge sehr verbreitet und kommt in bis zu 2000 Metern Seehöhe vor. Bevorzugt wächst er in feuchten, tiefgründigen und kalkhaltigen Böden und auf besonnten Schuttflächen im Halbschatten. Am richtigen Standort kann der Bergahorn bis zu 600 Jahre alt werden!



TIPP #10: BAUMHASEL

Die sommergrüne Baumhasel erreicht ausgewachsen eine Höhe von 15 bis 25 Meter und eine Breite von bis zu 60 Zentimeter. Mit zunehmendem Alter wird die Krone immer breiter und die Blätter färben sich dunkelgrüner. Am richtigen Standort kann die Baumhasel ein stattliches Alter von 200 Jahren erreichen.

Die Baumhasel bevorzugt einen Standort mit ausreichend Licht, hat ansonsten aber eine hohe Standort-Toleranz. Sehr nasse Böden sollten allerdings vermieden werden. Die Baumhasel ist resistent gegen Dürreperioden und Überflutungen und erweist sich als wertvolle Ergänzung für unsere heimischen Bäume.

Alleebaum Baumhasel
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