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05.01.2024

Bambus im Garten einpflanzen: Standort, Pflege und wichtige Tipps (inkl. Video)

Geschrieben von: Theo Bauer

Bambus stellt eine stilvolle Ergänzung Ihrer Gartenlandschaft dar. Er wird vor allem für seine beruhigende Wirkung auf seine Umgebung geschätzt. Die schnell wachsenden Bambustriebe bieten darüber hinaus eine ideale Möglichkeit, in kurzer Zeit für ausreichend Sichtschutz und damit Privatsphäre zu sorgen. Hier erfahren Sie, wie Sie Bambus im Garten richtig pflanzen.



Bambus richtig pflanzen

In diesem Video zeigen wir Ihnen in aller Kürze, wie Sie Bambus richtig einpflanzen:



Was ist Bambus?

Der Bambus stellt eine Unterfamilie der Süssgräser (Poaceae) dar und zählt damit nicht zu den Gehölzen. Eine Verwandtschaft besteht stattdessen zu Rasengräsern und diversen Getreidearten, darunter vor allem Weizen, Hafer, Reis oder Mais.

Ursprünglich stammt der Bambus aus dem asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Raum und gilt dort als traditionsreiche Gartenpflanze. Bambus hat massgeblichen Einfluss auf die Kulturgeschichte genommen.


Vorteile von Bambus im Garten

Der Bambus wird als besonders nachhaltige Pflanze gehandelt, da er eine grosse Menge an CO₂ bindet. Ausserdem zeichnet er sich durch sein aussergewöhnlich rasches Wachstum aus. Tatsächlich zählt er sogar zu den am schnellsten nachwachsenden Rohstoffen der Welt.

Hinzukommt, dass Bambus als immergrün gilt und somit das ganze Jahr über einen besonderen Blickfang in Ihrem Garten darstellt. Nicht nur die Optik des Bambus überzeugt. Durch den dichten Wuchs können Bambus-Pflanzen als Sichtschutz im Garten gepflanzt werden. Es gibt auch Arten von Bambus mit großen Blättern, die besonders guten Schutz bieten.

Da Bambushecken dementsprechend sehr dicht und robust sind, eignen sie sich zudem bestens als Lärm- und Windschutz. Auch niedrige Temperaturen sind für diese Pflanze kein Problem. Bambus-Pflanzen sind winterhart. Ohnehin spricht man bei Bambus von einem sehr widerstandsfähigen und langlebigen Gewächs.

Aber auch als robustes Baumaterial ist der Bambus sehr gut geeignet. Tatsächlich zeichnet er sich durch ein aussergewöhnlich hohes Mass an Stabilität aus, das sogar jenes von Holz übersteigt. Das liegt daran, dass Bambus aussen hart und innen weich ist, während bei Holz das genaue Gegenteil der Fall ist. Dementsprechend wird der Bambus vor allem im asiatischen Raum schon lange als traditionelles Baumaterial verwendet.

Diese Langlebigkeit bedarf allerdings keiner aufwändigen Pflege. Der Bambus ist allgemein mit geringem Aufwand verbunden und kann auch problemlos selbst geschnitten werden.


Welche Arten von Bambus gibt es?

Prinzipiell wird weltweit von über 1000 verschiedenen Bambusarten ausgegangen. Tatsächlich sind eine Vielzahl dieser Bambuspflanzen auch winterhart. Mit dem Klima, das man in der Schweiz vorfindet, kommen insgesamt 100 davon zurecht. Im Allgemeinen sind Bambus-Pflanzen in zwei verschiedene Arten zu unterteilen:

1. Schirmbambus (Fargesia)

Bambuspflanzen, die dieser Gruppe angehören, bilden keine Wurzelausläufer. Dadurch erübrigt sich eine Rhizomsperre. Auch der Wuchs dieser Art von Bambus behält über einen langen Zeitraum hinweg eine buschige Form.

Schirmbambus

Schirmbambus ist ein besonders guter Sichtschutz auch für den Balkon.

Pflanzen, die als Schirmbambus zählen, wachsen in Form von dünnen Halmen, die dicht zueinander stehen und zwischen 1,50m und 6m hoch werden können.

Dementsprechend sticht die Gruppe des Schirmbambus als besonders blickdicht hervor und ist somit sehr gut als Sichtschutz geeignet. Selbst auf engen Balkonen oder in kleinen Gärten lässt sich diese Art von Bambus anbauen.

2. Flachrohrbambus (Phyllostachys)

Prinzipiell lässt sich diese Art von Bambus nur in grossen Gärten anpflanzen, da sie viel Platz für sich beansprucht. Ohne eine passende Rhizomsperre besteht die Gefahr, dass sich die Wurzeln des Flachrohrbambus grossflächig in Ihrem Garten ausbreiten. Tatsächlich kann sie auch bis zu 10 m hoch werden.

Flachrohrbambus

Flachrohrbambus benötigt unbedingt eine Rizomsperre, da er sich sonst in Ihrem Garten ausbreiten kann.

Die Halme des Flachrohrbambus können unterschiedliche Farben annehmen: Von Gelb und Blaugrün bis Schwarz-Violett oder Gelb gestreift ist alles möglich.


Wann sollte man Bambus im Garten pflanzen?

Darf man Bambus im Garten pflanzen? Natürlich! Bambus-Pflanzen im Garten eignen sich perfekt als Sicht- und Windschutz. Sie benötigen nur wenig Pflege und sind sehr robust.

Da es sich um eine immergrüne Pflanze handelt, stellt sich natürlich die Frage, wann man Bambus pflanzen sollte. Prinzipiell können Sie Bambus von Frühling bis Herbst einpflanzen. Am besten geeignet ist allerdings der Frühling, also die Zeit zwischen März und Mai.

Im ersten Jahr hat der Bambus Schwierigkeiten damit, den eigenen Wasserhaushalt optimal zu regulieren und verfügt über einen höheren Bedarf an regelmässiger Flüssigkeitszufuhr. Im Sommer besteht daher schneller die Gefahr für ihn, auszutrocknen.

Im Winter können vor allem die Wurzeln des Bambus zum Problem werden. Denn anfangs könnten diese noch zu kurz sein, um unter die Frostgrenze zu gelangen. Dadurch kann die Pflanze dann Schaden nehmen.


Welcher Standort ist für Bambus am besten?

An einem Ort, der viel Sonnenlicht und Wärme bietet, fühlt sich der Phyllostachys am wohlsten. Fargesia sollten Sie eher im Halbschatten, zum Beispiel nahe an einen Baum, einpflanzen.

Standort für Bambus

Je nach Bambus-Art sind ein sonniger oder halbschattiger Standort am besten.

Staunässe kann dem Bambus im Allgemeinen sehr gefährlich werden, daher sollten Sie vor allem stark verdichtete Böden beim Einpflanzen vermeiden. Doch auch Trockenheit kann für diese Pflanze im Extremfall ein Problem darstellen.

Abgesehen von einer hohen Wasserdurchlässigkeit stellt der Bambus allerdings kaum Ansprüche an Ihren Gartenboden. Er gedeiht selbst auf sandigem oder schwerem Untergrund. Ideal geeignet ist eine lockere Erde, die besonders reich an Hummus ist.


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WIE VIEL PLATZ BENÖTIGT BAMBUS IM GARTEN?

Eine gängige Faustregel lautet dazu: Die benötigten Quadratmeter entsprechen der Höhe der Pflanze.

Eine Bambus-Pflanze mit 3 Metern Höhe benötigt also 3 Quadratmeter Platz. Sollten Sie eine Bambushecke pflanzen wollen, empfiehlt es sich, pro Pflanze 80 bis 100 cm zu berechnen.

Pflanzen wie der Schirmbambus 'Campbell' haben einen sehr kompakten Wuchs und sind daher besonders gut als Hecken mit Sichtschutzfunktion geeignet.



Bambus richtig einpflanzen

Je nach Art des Bambus gibt es verschiedene Dinge, die beim Einpflanzen zu beachten sind. Denn der Flachrohrbambus ist hier anspruchsvoller als der Schirmbambus.

Beim Einpflanzen in den Garten anstelle eines Topfes muss zunächst ein Pflanzloch ausgehoben werden. Dieses sollte etwa das Zweifache des Wurzelballens Ihrer Bambuspflanze ausmachen.


1. Einpflanzen von Flachrohrbambus

Der Flachrohrbambus bedarf einer mechanischen Einschränkung, da er sich andernfalls unkontrolliert über Ihren gesamten Garten ausbreitet. Sie sollten daher eine sogenannte Rhizomsperre setzen.

Dabei handelt es sich um eine Bambus-Wurzelsperre, die aus Kunststoff oder Metall besteht. Diese sollte mindestens zwei Meter Durchmesser haben und fest verschlossen sein. So hat Ihr Bambus genügend Platz, um zu wachsen, ohne unkontrolliert zu wuchern.

Zu Beginn setzen Sie die Wurzelsperre für Ihren Bambus in das Pflanzloch und bedecken es innerhalb wie ausserhalb mit Erde. Innen genügt es, das Loch zur Hälfte zu füllen, aussen sollte es jedoch zur Gänze bedeckt werden.

Anschliessend lockern Sie den Wurzelballen vorsichtig auf, ehe Sie die Bambuspflanze genau in der Mitte der Rhizomsperre platzieren. Diese bedecken Sie dann ebenfalls vollständig mit Erde.

Wichtig ist es, die Wurzelsperre etwa fünf Zentimeter aus dem Boden herausragen zu lassen. So erkennen Sie etwaige Wurzelausläufer sofort. Der Bambus wächst nicht über die Rhizomsperre hinaus, sofern diese ordnungsgemäss verschlossen ist und regelmässig instand gehalten wird.


2. Einpflanzen von Schirmbambus

Sollte Ihnen dies allerdings zu viel Aufwand sein, bieten sich Pflanzen wie der Gartenbambus 'Standing Stone' an. Diese gehören zur Bambusart Fargesia, die keine Ausläufer bildet und somit auch keine Wurzelsperre benötigt.



Die richtige Bambus-Pflege

Im Prinzip braucht Bambus keine besondere Pflege. Wir geben Ihnen lediglich einige Tipps zum richtigen Düngen, Giessen und Auslichten sowie zum Frostschutz. Dann blüht und gedeiht diese Pflanze in Ihrem Garten, ohne grossen Arbeitsaufwand.

Bambus-Pflege

Bambus ist pflegeleicht und gedeiht ohne viel Arbeitsaufwand.

Düngung von Bambus

Als Süssgras verfügt Bambus über einen relativ hohen Bedarf an Kalium und Stickstoff. Dieser lässt sich problemlos durch das Zuführen von Bambusdünger bzw. Rasen-Langzeitdünger im Frühjahr decken.

Sollten Sie ein rein organisches Düngemittel bevorzugen, empfiehlt es sich, auf reifen Kompost in Kombination mit einer kleinen Menge an Hornspänen zurückzugreifen.

Sollte der Kaliumgehalt in Ihrem Gartenboden etwas geringer sein, können Sie dem durch die Beigabe von handelsüblichem Rasen-Herbstdünger im August entgegenwirken. Dadurch halten die Blätter Ihrer Bambuspflanze dem Frost im Winter besser stand.

Wenn Sie Bambus anpflanzen wollen, aber dafür eher einen Topf bevorzugen, sollten Sie darauf achten, Ihre Pflanze in regelmässigen Abständen zu düngen. Empfehlenswert ist es, im Abstand von zwei Wochen einen Flüssigdünger für Grünpflanzen zuzuführen.


Bewässerung von Bambus

Als immergrüne Pflanze ist der Bambus sowohl im Sommer als auch im Winter auf Bewässerung angewiesen. Vor allem bei grösserer Trockenheit benötigt er zusätzliches Wasser. Im Hochsommer sollten Sie Ihren Bambus täglich giessen, im Winter nur an frostfreien Tagen.

Trocknen die Pflanzen aus, verlieren sie rasch recht viel Laub. Genauso zügig erholen sie sich jedoch, sobald sich ihre Wasserversorgung wieder im Gleichgewicht befindet.


Rückschnitt und Auslichtung von Bambus

Um beste Voraussetzungen für gesundes Wachstum zu schaffen, sollten Sie Ihren Bambus zurückschneiden. Schneiden Sie Halme, die schon sehr alt, schwach oder dünn sind weg. Die ideale Zeit dafür stellt das Frühjahr dar.

Sollte Ihnen der Bambus optisch zu dicht werden, gibt es die Möglichkeit, vor allem die 4-5-jährigen Halme auf Bodenhöhe auszulichten. Aber Sie können Ihre Bambuspflanze auch in der Höhe etwas einkürzen. Allerdings sollten Sie dabei beachten, dass abgeschnittene Halme nicht mehr nachwachsen. Steht Ihnen also der Sinn nach einer höheren Bepflanzung, müssen Sie auf die neuen Halme warten.


Frostschutz bei Bambus

Zu Beginn seines Lebens ist der Bambus ein wenig frostempfindlich. Um einem Schaden im Winter vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Pflanzstelle umfassend mit Laub abzudecken.

Bambus-Pflanzen winterhart

Junge Bambus-Pflanzen sollten im Winter gegen Frost geschützt werden.

Sollten Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie auch den Horst Ihrer Bambuspflanze mit Noppenfolie und Jute abdecken. So ist Ihre Bambus-Pflanze in jedem Fall auch bei starkem Frost geschützt.


Bambus kombinieren: Passende Begleitpflanzen

Bambus lässt sich mit verschiedensten Pflanzen kombinieren. Durch die immergrüne Farbe harmoniert er sowohl mit grünen als auch bunten Pflanzen. Achten Sie lediglich darauf, dass die Standortanforderungen gleich sind.

Bambus kombinieren im Beet

Bambus im Beet kombinieren

Im Beet passen beispielsweise die folgenden Pflanzen gut zu Bambus-Pflanzen:



Bambus im Topf kombinieren

Im Topf kann Bambus mit folgenden Pflanzen gut kombiniert werden:

Verwenden Sie aber getrennte Kübel und stellen Sie sie dann nebeneinander. Sonst kann der Bambus schwächere Pflanzen verdrängen.

Bambus kombinieren im Topf




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