Essbare Kletterpflanzen: Schön anzusehen und lecker

1. Akebie (Akebia quinata)

Neben herkömmlichen Gurken-Sorten ist auch die Klettergurke oder Akebie (Akebia quinata) als essbare Rankpflanze beliebt. Sie wird als Schokoladenwein oder Fingerblättrige Klettergurke bezeichnet und ist ein nicht-heimisches Gehölz aus Asien. Diese Schlingpflanze kann eine Höhe von bis zu acht Metern erreichen, wächst dicht und benötigt einen warmen und geschützten Standort.

Die Pflanze braucht bis zu fünf Jahre bis zur ersten Blüte. Dann kann man aber wunderschöne purpurne und rosafarbene Blüten und später bläuliche, süsse Früchte bestaunen. Wenn die Früchte im Oktober reif sind, platzen sie auf und offenbaren ihr weisses Fruchtfleisch mit dunklen Kernen.

2. Mini-Kiwi (Actinidia arguta)

Kiwis im eigenen Garten anbauen? Das geht mit der rankenden Mini-Kiwi oder Kiwibeere (Actinidia arguta). Ihre Früchte sind etwa so gross wie Stachelbeeren und süsser als die Kiwis aus dem Supermarkt. Die glatte Schale können Sie bedenkenlos mitessen. Damit Früchte entstehen, sollten Sie vor dem Kauf beachten, dass man dafür eine weibliche und eine männliche Pflanze benötigt.

Die langen, dünnen Triebe dieser Schlingpflanze können drei bis fünf Meter hoch werden. Mini-Kiwis benötigen einen humusreichen, schwach sauren und durchlässigen Boden. Die Pflanze blüht im Juni und zwischen September und Oktober sind die kleinen Beeren dann erntereif. Viele Sorten sind sogar winterhart und vertragen niedrige Temperaturen.

3. Japanische Weinbeere (Rubus phoenicolasius)

Die Japanische Weinbeere ähnelt in ihrem Aussehen der Himbeere. Die Früchte dieser Kletterpflanze schmecken süss-säuerlich und haben ein weinartiges Aroma. Sie können direkt vom Strauch genascht werden, aber auch in Säften und Marmeladen verwendet werden.

Der Boden sollte ausreichend tief, humos und neutral bis kalkhaltig sein. Am besten gedeiht diese Pflanze im Halbschatten. Ihr Fuss sollte im Schatten sein, ihre Blätter aber gerne in der Sonne, damit die Beeren schön süss werden. Sie wird bis zu drei Meter hoch und zwei Meter breit und benötigt eine Rankhilfe.

4. Feuerbohne (Phaseolus coccineus)

Bohnen sind unter den am weitesten verbreiteten, essbaren Kletterpflanzen. Die Feuerbohne ist dabei mit ihren roten Blüten und rot gesprenkelten Früchten besonders schön anzusehen. Die Hülsenfrüchte können jung geerntet wie Buschbohnen zubereitet werden. Achtung: In rohem Zustand sind Bohnen giftig, sie sollten daher unbedingt vor dem Verzehr gekocht werden!

Durch ihren dichten Wuchs eignen sie sich hervorragend als Sichtschutz. Bohnen sind sehr widerstandsfähig und anspruchslos, was ihren Standort betrifft. Sie gedeihen sowohl an halbschattigen als auch an sonnigen Standorten und sind oft mehrjährig. Am liebsten mögen sie lehmige, leicht durchlässige Böden.

5. Erbsen (Pisum sativum)

Auch Erbsen ranken sich an Gittern und Gerüsten entlang und sind in vielen Sorten erhältlich. Die leckeren Hülsenfrüchte lassen sich direkt roh naschen und sind auch bei Kindern sehr beliebt.

Sie haben allerdings nur eine kurze Kulturdauer von März bis Juni und sind einjährige Pflanzen. Das Beet kann danach für weitere Kletterpflanzen wie Kürbisse oder Gurken genutzt werden. Erbsen-Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort mit einem lockeren, humusreichen Boden.

6. Kürbis und Zucchini (Cucurbitaceae)

Kürbisgewächse wie der Hokkaido oder die Zucchini breiten sich für gewöhnlich auf dem Boden aus, können mit einer entsprechenden Rankhilfe aber auch klettern. Sie können in Kübeln auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden. Am besten greift man zu Sorten mit eher kleinen Früchten (z. B. Hokkaido-Kübisse), damit die Pflanze gut wächst.

Nicht nur ihre Früchte, sondern auch die schönen, grossen Blüten sind essbar. Auch Kürbisgewächse sind einjährige Pflanzen, die jedes Jahr neu angebaut werden können. Wer gerne eine besondere Rarität auf dem Balkon anpflanzen möchte, kann zur rankenden Explodiergurke greifen. Das einjährige Kürbisgewächs ist eine Variante der Inkagurke und bildet stachelige Früchte aus, die essbar sind. Diese explodieren, sobald sie reif sind und verteilen die Samen weit in der Umgebung.

7. Kapuzinerkresse (Tropaeolum)

Essbare Blüten besitzt auch die Kapuzinerkresse. Je nach Sorte leuchten ihre Blüten in unterschiedlichen Farben. Sie können – genauso wie die jungen Blätter – roh im Salat oder als Pesto mit Nudeln gegessen werden.

Die einjährige Kletterpflanze kann bis zu drei Meter lange Triebe ausbilden und klettert auch gerne an Rankgerüsten nach oben. Sie benötigt viel Sonne, um schöne Blüten auszubilden. An den Boden hat sie hingegen wenig Ansprüche. Dieser kann Lehm oder Sand enthalten und nur leicht humos sein.

8. Erdbeeren (Fragaria)

Erdbeeren sind weitere Klassiker für den Balkon oder Garten. An einer Rankhilfe können die Triebe nach oben gebunden werden. So können die leckeren, süssen Früchte auch bei wenig Platz auf dem Balkon angebaut werden. Ganz nebenbei sind die roten Beeren auch eine schöne Dekoration.

Am besten wachsen Erdbeeren an einem sonnigen, windgeschützten Ort und in durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Sie können sowohl im Kübel als auch im Beet gepflanzt werden.

9. Passionsblume (Passiflora)

Die Blüten der Passionsblume sind ein besonderer Hingucker in jedem Garten. Beachten Sie, dass die Passiflora zwar mehrjährig, aber in unseren Breiten nicht winterhart ist. Sie sollte am besten in einem Kübel mit Rankgitter gezogen und im Haus überwintert werden.

Einige Arten tragen bei guter Pflege sogar essbare Früchte. Aber Achtung: Einige Passiflora-Arten bringen nur giftige Früchte hervor! Informieren Sie sich vor dem Kauf also unbedingt, ob es sich um eine essbare Variante handelt oder nicht.

10. Weintraube (Vitis)

Weinreben (Vitis) sind wohl die Klassiker unter den rankenden Gehölzen. Sie schmücken gerne die Wände alter Fachwerkhäuser oder zieren Pergolen und Pavillons. Je nach Sorte können sie bis zu acht Meter an einem Rankgitter entlang klettern.

Am besten gedeihen die eher empfindlichen Pflanzen an sonnigen, geschützten Plätzen. Reben sind auch ein wenig pflegeintensiver als andere Kletterpflanzen. Man wird bei guter Pflege aber mit leckeren Weintrauben aus dem eigenen Garten belohnt, die nebenbei nützliche Insekten anlocken.

11. Brombeeren (Rubus) und Himbeeren (Rubus idaeus)

Himbeeren und Brombeeren gehören zu den ältesten Obstsorten Mitteleuropas und sind heimische Pflanzen. Ihre teils stacheligen Triebe machen klar, dass sie zu den Rosengewächsen gehören. Zum Ranken benötigt die Pflanze Zäune, Wände oder Spaliere.

Diese Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort. So setzen sie die meisten Blüten an und produzieren ab Ende Juli grosse, süsse Früchte. Sie bieten nicht nur Menschen leckere Nahrung, sondern auch Insekten freuen sich über die nektarreichen Blüten.

12. Mini-Wassermelone (Citrullus lanatus)

Bei besonders sonnigen Standorten können sogar kleine Wassermelonen angepflanzt werden. Diese Pflanzen ranken gerne am Balkongeländer oder an einem Rankgitter entlang. Beachten Sie dabei, dass Wassermelonen wegen ihrer kräftigen Wurzeln sehr viel Platz und mehr Pflege benötigen.

Ihre hellgelben Blüten locken Insekten an und im Sommer kannst du leckere, selbst angebaute Wassermelonen ernten. Reife Früchte erkennen Sie übrigens an einem dunklen Klang und dem gelben Fleck auf der Unterseite. Die Erde sollte am besten locker und humusreich sein.

Wassermelonen benötigen ausserdem viele Nährstoffe, um Früchte auszubilden. Am besten mischen Sie daher die Erde mit Sand und Kompost. Da es diese Pflanze gerne sehr warm hat, sollte sie im Winter nach drinnen gebracht werden.

13. Kletterobstbäume

Auch verschiedenes Spalierobst kann mit einer Rankhilfe platzsparend an Fassaden entlang klettern. Mit etwas Geduld und Geschick wachsen schon bald leckere Früchte an der eigenen Hauswand. Am beliebtesten sind wohl heimische Apfel- und Birnensorten, wie der Herbstapfel Rubinola.

Kletterobst wächst meist schnell und kann regelmässig Früchte ausbilden. Durch das kontrollierte Wachstum am Spalier lassen sich die Früchte sehr leicht ernten. Viele Obst-Kletterpflanzen sind winterhart und können auch bei niedrigen Temperaturen draussen überwintern.