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Kein Schattendasein - Die besten Pflanzen für den Schattengarten

Auch in den dunklen Ecken des Gartens fühlen sich Pflanzen wohl. Und im Schattengarten findet sich so manches Juwel.

Selbst für so manchen passionierten Hobbygärtner sind sie ein Schreckgespenst: Ecken im Garten, die im Schatten liegen. Vielleicht liegt Ihr Garten sogar auf der Nordseite des Hauses und bekommt so gut wie keine Sonne ab. Ist da Langeweile nicht vorprogrammiert? Nein, denn auch für den Schattengarten gibt es eine reiche Auswahl an attraktiven Pflanzen. Da macht es kaum einen Unterschied, ob es sich um lichten Schatten handelt, wie er in Laubwäldern vorherrscht, wo die Sonnenstrahlen es schaffen, ein wenig durch die Blätter zu dringen und faszinierende Stimmungen schaffen oder um den Vollschatten der dichten Wälder mit Nadelbäumen, die auch im Winter nicht ihre Nadeln verlieren. Hier finden Sie eine Auswahl der besten Pflanzen für den Schattengarten.

Stauden und Farne für den Schattengarten

Farne sind wie geschaffen für den Schattengarten. Ihre natürliche Umgebung sind Wälder und Bachläufe, denn sie lieben es dunkel und feucht. Und spätestens, wenn Sie die Geschichte dieser Überlebenskünstler hören, werden Sie fasziniert sein. Denn Farne waren die ersten Pflanzen, die in die Höhe wuchsen, hin zum Licht. Seit rund 400 Millionen Jahren leben sie bereits auf der Erde. Sie waren auch mit die ersten, die durch die Photosynthese Kohlendioxid in Sauerstoff umgewandelt haben. Heute wachsen die meisten Farne in den Tropen. Dort werden manche Arten baumhoch. In unseren Breiten sind rund 100 Arten beheimatet. Ihnen steht also eine stattliche Auswahl dieser faszinierenden Pflanzen zur Verfügung. Abwechslung ist garantiert. Farne gibt es in den verschiedensten Größen, angefangen beim Tüpfelfarn, Polypodium vulgare, und dem Rippenfarn, Blechnum spicant, die 20 Zentimeter bis 30 Zentimeter hoch wachsen, bis hin zum Europäischen Straßenfarn, Matteuccia struthiopteris, der bis zu 120 Zentimeter in die Höhe wächst.

Neben den Farnen eignen sich auch die verschiedenen Hosta-Arten, auch Funkien genannt, perfekt für den Schattengarten. Funkien, die auch unter dem Namen Herzblattlilien bekannt sind, blühen meist unscheinbar, doch sie überzeugen mit einem außergewöhnlichen Blattschmuck. Bei 45 verschiedenen Arten und mehr als 4000 verschiedenen Sorten findet sich für jeden Geschmack die passende Pflanze. Auch hier wachsen manche Sorten klein und bescheiden, andere dehnen sich bis zu einem Meter aus. Viel Pflege benötigen sie nicht, am liebsten haben sie es, wenn sie in Ruhe gelassen und höchstens in Trockenzeiten ab und an gegossen werden. Unkraut hat unter ihren weit ausladenden Blättern sowieso keine Chance. Sie müssen nur bei der Planung Ihres Schattengartens bereits daran denken und Ihrer Funkie genug Platz zum nächsten Nachbarn lassen, damit sie in die Breite wachsen kann. Andere beliebte Blattschmuckstauden, die sich im Schatten wohl fühlen, sind die verschiedenen Arten der Heuchera, der Purpurglöckchen. Während die Blätter der Hosta-Arten in verschiedenen Grüntönen daherkommen, leuchten die Blätter der Purpurglöckchen in roten und rotbraunen Tönen und bringen damit auch farblich Abwechslung ins Schattenbeet.

Nun ist es nicht so, dass in Schattengärten nur der Blattschmuck vorherrscht, im Gegenteil. Auch eine große Anzahl blühender Stauden fühlen sich im Schatten wohl. Die außergewöhnlichste ist wohl Lamprocapnos spectabilis, das Tränende Herz, das auch unter den Namen Flammendes Herz, Marienherz oder zweifarbige Herzblume bekannt ist. Ihre herzförmigen Blüten leuchten rosa und weiß. Sie wird bis zu 80 Zentimeter groß und blüht ab April bis in den Juni. Von Epimedium, der Elfenblume, gibt es 60 verschiedene Sorten, eine reiche Auswahl an Blüten. Eine weitere Besonderheit unter den Schattenstauden sind die verschiedenen Arten der Helleborus, Schnee-, Christ- und Lenzrosen. Außergewöhnlich an den Helleborus-Arten ist ihre Blütezeit. Sie beginnt im November und reicht bis in den April hinein. Mit Helleborus haben Sie auch im Winter blühende Pflanzen in dunklen, grauen Ecken.

Gehölze für den Schattengarten

Sie sind die für viele die Stars im Schattengarten: Hortensien und ihre beeindruckenden Blütenbälle oder Blütenrispen. Die wohl bekannteste Hortensienart ist die Bauern- oder Gartenhortensie. Ihre verschiedenen Arten blühen in Rottönen. Die Blütenfarbe wird bei einer Pflanzung in saurer Erde und gegebenenfalls Zugabe von Hortensienblau ins Bläuliche wechseln. Ihre beeindruckenden Blütenbälle können je nach Art einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Doch damit sind sie nicht die größten. Die weißen oder grünen Blütenbälle der Waldhortensie Hydrangea arborescens schafft es auf einen Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern. Egal, wie groß und egal in welcher Farbe, die Blütenbälle leuchten an schattigen Standorten besonders eindrucksvoll. Sie sind dabei recht pflegeleicht. Alles, was sie benötigen, ist ausreichend Wasser. Die Blütenstände müssen sie nach der Blüte nicht abschneiden. Sie bilden einen schönen Winterschmuck, wenn Sie sie erst im Frühjahr, vor dem nächsten Austrieb, schneiden.

Die verschiedenen Arten des Rhododendrons stellen gewisse Ansprüche an den Boden, in den sie gepflanzt werden. Sie benötigen einen sauren Boden, um gedeihen zu können. Die Erde muss locker und durchlässig sein. Doch ansonsten sind Rhododendren recht anspruchslos. Sie fühlen sich im Schattengarten genauso wohl wie im Halbschatten. Dabei lassen die verschiedenen Arten des Rhododendrons keine Wünsche offen. Sie blühen in den verschiedensten Farben und oft auch in zweifarbigen Blüten. Was die Größe und Wuchshöhe angeht, ist bei ihnen ebenfalls das passende Gehölz für jeden Bedarf dabei, egal, ob eine niedrig wachsende Sorte für den kleinen Garten oder hochwachsende Exemplare für eine dichte Hecke. Der Rhododendron ist mit über 1000 verschiedenen Arten weltweit die Gehölzgattung mit den meisten beschriebenen Arten. Eine Art passt sicherlich auch in Ihren Schattengarten.

Pieris japonica trägt schon in ihrem deutschen Namen, dass sie für den Schattengarten geeignet ist: Schattenglöckchen. Der auch unter dem Namen japanische Lavendelheide bekannte Strauch kann je nach Sorte ein bis drei Meter hoch werden, wachsen aber nur langsam. Im Vergleich mit anderen Gehölzen für den Schattengarten kommt die Lavendelheide eher bescheiden daher. Sie blühen im Frühjahr mit kleinen Blüten, die an Maiglöckchen erinnern. Doch sie hat trotzdem einiges zu bieten. Die Zweige treiben grün aus, doch mit zunehmenden Alter färbt sich die Rinde rot. Die Blätter vieler Sorten treiben bronzefarben aus. Wie der Rhododendron benötigt Lavendelheide einen eher sauren Boden mit einem pH-Wert um 5. Die beiden Pflanzen eignen sich daher perfekt als Partner und Nachbarn für den Schattengarten.

Bodendecker für den Schattengarten

Bärlauch, das Wildgemüse, hat sich seinen Platz in der Küche zurückerobert und findet auch in den Gärten wieder seinen Platz. Und das nicht nur im Nutzgarten. Für den Schattengarten ist Bärlauch, der in freier Natur in lichten Wäldern wächst, perfekt. Ist er einmal im Schattengarten angekommen und fühlt sich wohl, breitet er sich unkrautartig aus. Dasselbe gilt für seinen Genussküche-Kollegen, den Waldmeister. Und beide sind, in Maßen genossen, ungiftig.

Das Kleinblättrige Immergrün, Vinca minor, ist auch unter dem Namen Kleinblättriges Singrün bekannt. Botanisch gesehen handelt es sich dabei um einen Strauch, der aber nur bis zu 20 Zentimeter hoch wird und sich eher in die Breite ausstreckt, auch im Schattengarten. Er bildet dabei einen dichten Teppich, der das ganze Jahr über grün bleibt. Im April beginnt das Immergrün in leuchtendem Blau zu blühen. Die Blütezeit reicht bis in den Herbst.

Außer dem Namen hat die Gefleckte Taubnessel, Lamium maculatum, nichts mit der Brennnessel gemeinsam. Sie gehören noch nicht einmal zur selben Familie. Ihre Blätter sind pelzig weich und im Schattengarten kommen ihre lila Blüten schön zur Geltung. Lange Zeit als Unkraut verschrien wird sie heute um ihrer Wuchsfreude willen geschätzt.

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