15.04.2025 Schnellwachsende Hecken: 14 Pflanzen für einen raschen Sichtschutz
Geschrieben von: Theo Bauer
Hecken sind eine beliebte Sichtschutzform für den Garten. Sie bieten Privatsphäre, natürlichen Windschutz und einen Lebensraum für Vögel, Insekten und Co. Wenn Sie nicht lange warten möchten, bis eine Hecke aus den Setzlingen wächst, sind Sie mit diesen 14 schnellwachsenden Heckenpflanzen gut bedient.
Das Wichtigste in Kürze: Hecke als Sichtschutz
Hecken sind eine natürliche und langlebige Alternative zu Sichtschutzwänden aus Holz oder Stein. Sie sind oft preiswerter, benötigen wenig Pflege und fügen sich harmonisch in den Garten ein.
Allerdings braucht es etwas Geduld, bis sie die gewünschte Höhe erreichen. Wer nicht lange warten möchte, kann auf schnellwachsende Heckenpflanzen setzen – sie bieten bereits nach kurzer Zeit einen dichten, grünen Sichtschutz.
Welche Hecke wächst am schnellsten?
Für den pflanzlichen Sichtschutz im Garten gibt es verschiedene schnellwachsende Hecken-Arten:
- Immergrüne Hecken (z. B. Zypresse): Bieten ganzjährig dichten Sichtschutz, auch im Winter.
- Wintergrüne Hecken (z. B. Liguster): tragen auch im Winter grüne Blätter und verlieren diese erst im Frühling, bevor sie neue ausbilden.
- Sommergrüne Hecken (z. B. Hainbuche, Feldahorn, Buche, Kornelkirsche): Verlieren im Herbst ihr Laub, treiben im Frühjahr neu aus. Wachsen in der Regel schneller als immergrüne Pflanzen.
- Blühende Hecken (z. B. Pfeifenstrauch, Duftjasmin, Duftheckenkirsche): Sorgen für Sichtschutz und locken mit ihren Blüten Insekten an.
Achtung: Der früher sehr beliebte Kirschlorbeer ist seit dem 01. September 2024 in der Schweiz verboten. Diese invasive Pflanze verdrängt zunehmend heimische Arten.
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Immergrüne und wintergrüne Hecke: Schnellwachsende und winterharte Heckenpflanzen
Diese Heckenpflanzen sind immergrün, winterhart und schnellwachsend. Zusätzlich wirken sie als natürliche Windbarriere und setzen auch im Winter grüne Akzente. Lassen Sie sich von unserer Auswahl inspirieren.
1. Leyland-Zypresse (Cupressocyparis Leylandii)
Die beliebte Leyland-Zypresse ist eine schnellwachsende, immergrüne Heckenpflanze, die jährlich bis zu einem Meter wächst und eine Höhe von bis zu fünf Metern erreichen kann. Die Konifere gedeiht sowohl in sonnigen als auch halb-schattigen Lagen und bietet dank ihres geraden Wuchses eine dichte Hecke. Dieser Pflanze können Sie sogar kunstvoll als Formgehölz schneiden.
Sie eignet sich gut als Lärmschutz und verträgt das Stadtklima, kommt also gut mit Rauch und Abgasen zurecht. Bei empfindlicher Haut ist jedoch Vorsicht geboten, da Hautkontakt mit der Leyland-Zypresse allergische Reaktionen hervorrufen kann.
2. Gartenbambus ‘Jumbo’ (Fargesia murilae ‘Jumbo’)
Der Bambus ‘Jumbo’ ist eine ideale Wahl für eine hohe, dichte, schnellwachsende, immergrüne Hecke mit exotischem Flair. Er wächst bis zu 50 cm pro Jahr und kann bis zu 4 m hoch werden, ohne wuchernde Ausläufer zu bilden. Dank seiner dichten Halme bietet er effektiven Sichtschutz, ist pflegeleicht und durch regelmässigen Schnitt kann seine Höhe und Dichte gut kontrolliert werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bambusarten benötigt diese Sorte keine Rhizomsperre. Wer als kleinere Hecke Bambus pflanzen möchte, ist auch mit anderen Bambussorten wie der Schirmbambus (‘Standing Stone’, ‘Campbell’) gut bedient. Dieser wird 2–3 m hoch, benötigt allerdings eine Rhizomsperre, damit er nicht wuchert.
3. Glanzmispel (Photinia fraseri ‘Red Robin’)
Die ursprünglich aus Neuseeland stammende Glanzmispel gilt als mässig winterhart, kann jedoch Temperaturen bis –20 °C vertragen. Dieses immergrünes Laubgehölz bildet mit einem jährlichen Zuwachs von 20 bis 50 Zentimetern schnell eine blickdichte Hecke.
Mit ihren jungen, rubinroten Trieben und den älteren, tiefgrünen Blättern wird sie zu einem farbenfrohen Blickfang. Im Mai erscheinen dann weisse Blüten, die bis in den Juni Bienen und Insekten anziehen. Ab Mitte August trägt sie reife Beeren, die Vögeln Nahrung bieten, jedoch nicht zum Verzehr für Menschen geeignet sind.
4. Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens' (Ligustrum vulgare 'Atrovirens')
Der pflegeleichte Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens' ist eine besondere Heckenpflanze, die wintergrün ist. Im Gegensatz zum Gemeinen Liguster bleibt er in milden Wintern überwiegend grün und verliert sein Laub erst spät. Dadurch sorgt er auch in der kalten Jahreszeit für Sichtschutz.
Der Liguster trägt als bienenfreundliche Pflanze im Juni und Juli weisse Blüten und wird zu einer begehrten Insektenweide. Ab September bildet er schwarze Früchte, die Vögeln als Nahrung dienen, für Menschen jedoch giftig sind.
5. Ovalblättriger Liguster (Ligustrum Ovalifolium)
Der Ovalblättrige Liguster ist ein beliebter, schnell wachsende Sichtschutz und zudem wintergrün. Aufgrund seiner schnellen Wuchsfreude wird er oft als “Wunderhecke” bezeichnet. Er eignet sich besonders für städtische Gebirgseinfriedungen, da er auch Umweltbelastungen gut standhält. Im Winter bietet er eingeschränkten Sichtschutz, in milden Wintern bleibt sein Laub allerdings erhalten.
Ab Juni bis Juli trägt der Liguster cremeweisse, stark duftende Blüten, die besonders Bienen und andere Insekten anlocken. Aus diesen Blüten entwickeln sich im September schwarze Früchte. Der Liguster ist sehr schnittverträglich, wächst üppig und bildet ein dicht verzweigtes Astwerk. Allerdings kann er sich stark ausbreiten und die Nachbarbepflanzung schwächen.
Sommergrüne schnellwachsende Heckenpflanzen
Sommergrüne Heckenpflanzen wachsen schnell und bieten in den warmen Monaten einen dichten Sichtschutz. Im Herbst verlieren sie ihr Laub, begeistern aber oft mit einer schönen Herbstfärbung.
6. Hainbuche (Carpinus betulus)
Die Hainbuche ist ein sommergrünes Wildgehölz, das besonders früh austreibt. Mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 70 Zentimetern eignet sie sich hervorragend für eine dichte schnellwachsende Hecke. Später nimmt die Wuchsfreude etwas ab.
Diese pflegeleichte Pflanze ist äusserst robust, hitzeresistent und regenerationsfähig. Obwohl sie im Winter nur begrenzten Sichtschutz bietet, blüht die Hainbuche von April bis Juni und bietet wertvolle Nahrung für Vögel und Schmetterlinge.
7. Feldahorn (Acer campestre)
Der Feldahorn ist ein robustes Laubgehölz, das mit einem jährlichen Zuwachs von 40 bis 50 Zentimetern zügig wächst. Im Jahresverlauf zeigt der Feldahorn seine vielen Facetten: Ab Mai erscheinen grüngelbe Blüten, die im August in braune Flügelfrüchte übergehen. Im Herbst zeigen die Blätter schöne orangegelbe Farbtöne, bevor sie schliesslich abfallen.
8. Europäische Lärche (Larix decidua/europaea)
Die einheimische Europäische Lärche ist ein sommergrünes Nadelgehölz mit hellgrünen Nadeln, die sich im Herbst in ein wunderschönes Goldgelb verwandeln. Im Frühling, zwischen März und Mai, trägt sie goldgelbe Blüten, aus denen bis zum September braune Zapfen entstehen.
Mit ihrem kegelförmigen Wuchs erreicht sie eine Höhe von bis zu 35 Metern und eine Breite von etwa 20 Metern. Junge Pflanzen wachsen jährlich um 25 bis 50 Zentimeter und bilden schnell eine dichte Hecke.
9. Rotbuche (Fagus Sylvatica)
Die heimische Rotbuche verdankt ihren Namen der rötlichen Färbung des Holzes, die im Laufe der Jahre immer intensiver wird. Eine Rotbuchenhecke bietet trotz Laubabwurf im Winter fast ganzjährig Sichtschutz.
Mit ihrer hervorragenden Schnittverträglichkeit lässt sich die Hecke einfach in Form halten und sorgt für eine gepflegte Optik. Im Herbst verabschieden sich die Blätter mit einer schönen goldgelben Färbung. Die unscheinbaren Blüten im Frühjahr bilden im September braune Früchte, die besonders Vögel Nahrung bieten.
10. Blutbuche (Fagus sylvatica 'Atropunicea')
Die Blutbuche bringt Farbe in den Garten. Mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 50 Zentimetern eignet sie sich hervorragend für eine schnell wachsende, blickdichte Grundstücksbegrenzung.
Ihre dunkelroten, eiförmigen und gewellten Blätter verdankt sie einem fehlenden Enzym. Im Herbst verliert die Blutbuche ihre Blätter, wodurch sie im Winter keinen vollständigen Sichtschutz bietet.
11. Schwarze Holunder (Sambucus nigra)
Der sommergrüne Schwarzer Holunder ist ein beliebtes heimisches Gehölz für den Garten, das besonders Vögel und Insekten mit seinen duftenden Blüten und Beeren anzieht. Er wächst jährlich etwa 50 bis 70 Zentimeter und kann eine Höhe von zwei bis sieben Metern erreichen.
Der Schwarze Holunder eignet sich hervorragend als Teil einer Wildgehölzhecke. Im Vergleich zu anderen schnellwachsenden Heckenpflanzen benötigt er nur wenig Schnitt. Nur wenn sein Wachstum zu stark wird, sollten Sie ihn auslichten. Durch regelmäßiges Ausdünnen fördern Sie zudem die Blüte.
12. Haselnussstrauch (Corylus avellana)
Der heimische Haselnussstrauch ist pflegeleicht und anspruchslos. Er erreicht eine Höhe von 2 bis 4 Metern und bildet einen buschigen, verzweigten Wuchs. Obwohl er im Herbst seine Blätter verliert und die Hecke nicht ganzjährig blickdicht bleibt, erstrahlen die Blätter kurz vor dem Abfallen in einem leuchtenden Gelb.
Im Frühling zählt der Haselnussstrauch zu den ersten, die wieder austreiben und seine gelblichen Blüten gehören zu den ersten Frühlingsboten. Eine besondere Variante ist die ebenfalls schnellwachsende Bluthasel (Corylus maxima ‘Purpurea’) mit ihren roten Blättern.
13. Brombeerstrauch (Rubus ‘Navaho’)
Der Brombeerstrauch eignet sich hervorragend für größere Gärten, da er dank seines kräftigen Wachstums schnell neue Triebe bildet und sich über den Boden ausbreitet. Diese schnellwüchsige Pflanze wächst ausladend, rankend und aufrecht. Sie kann eine Höhe von etwa 2 Metern erreichen.
Als Grundstücksbegrenzung ist die Brombeere fast ein Selbstläufer, da sich schnell eine blickdichte, wild gewachsene Hecke bildet. Wer möchte, kann die Triebe auch an einem Spalier entlang leiten, um das Wachstum besser zu kontrollieren.
14. Hundsrose (Rosa Canina)
Die Hundsrose, auch Heckenrosen genannt, ist eine schnellwachsende heimische Wildrose, die je nach Sorte eine Höhe von einem bis drei Metern erreichen kann. Mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 120 Zentimetern eignet sie sich hervorragend für frei wachsende Hecken und wächst aufrecht und buschig.
Im Frühling erscheinen die zarten, rosa oder weissen Blüten, die eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge bieten. Um die Bildung neuer Blütenknospen zu fördern, sollten verwelkte Blüten regelmässig bis zum nächsten voll ausgebildeten Blatt entfernt werden.
Hecke pflanzen: 3 Tipps für schnellwachsende Hecken
Schnell wachsende Hecken sind ideal, um zügig einen natürlichen Sichtschutz zu schaffen. Damit sie dicht und gesund wachsen, ist die richtige Pflanzung und Pflege entscheidend.
Tipp #1: Den richtigen Pflanzzeitpunkt wählen
Der richtige Pflanzzeitpunkt ist entscheidend für das Wachstum von Heckenpflanzen, die schnellwachsend sind.
Für sommergrüne Heckenpflanzen ist der Herbst ideal, aber auch eine Pflanzung im Winter ist möglich, solange der Boden nicht gefroren ist. Der Grundsatz lautet: Je früher die Pflanzen vor dem Austrieb gesetzt werden, desto schneller entwickeln sie ein starkes Wurzelsystem und wachsen im ersten Jahr kräftiger.
Bei immergrünen Heckenpflanzen sollte die Pflanzung erst erfolgen, wenn keine langen Frostperioden mehr zu erwarten sind, da diese Pflanzen bei schlechtem Anwurzeln anfällig für Frostschäden sind. Hier ist ein Pflanztermin im Februar empfehlenswert, um die Pflanzen noch rechtzeitig vor dem Frühling gut in die Erde zu setzen.
Tipp #2: Grössere Heckenpflanzen beim Kauf wählen
Die klassische Verkaufsgrösse für Heckenpflanzen liegt zwischen 100 und 125 cm. Hier kann es mehrere Jahre dauern – etwa vier bis fünf – bis sie eine Höhe von 2 Metern erreichen und eine blickdichte Hecke bilden.
Wenn Sie die Wartezeit verkürzen möchten, können Sie auf grössere Pflanzen im Topf zurückgreifen. Heckenpflanzen mit einer Höhe von 175 bis 200 cm sind zwar teurer, aber wachsen schneller an und benötigen weniger Zeit, um sich zu etablieren.
Tipp #3: Rückschnitt bei schnellwachsenden Hecken
Damit Ihre Hecke schnell, blickdicht und gleichmässig wächst, ist ein regelmässiger Rückschnitt essenziell. Ein häufiger Irrtum ist, dass ungeschnittene Hecken schneller blickdicht werden. Tatsächlich fördert ein regelmässiger Rückschnitt die Verzweigung und verhindert Lücken.
Um die Hecke richtig zu schneiden, ist bereits nach dem Einpflanzen ein Pflanzschnitt ratsam. Dabei kürzen Sie alle längeren, unverzweigten Triebe – einschliesslich des Mitteltriebs. Dies regt den Neuaustrieb an und sorgt für eine kompakte Wuchsform.
Eine Ausnahme bildet Bambus: Ein Höhenrückschnitt ist nicht ratsam, da geschnittener Bambus nicht weiterwächst. Stattdessen treiben neue Halme von unten nach.