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Diese Nadelgehölze eignen sich als Weihnachtsbaum

Ein Weihnachtsbaum ist für viele der Mittelpunkt des Wohnzimmers am wohl schönsten Fest des Jahres. Er sollte daher mit Sorgfalt ausgewählt werden.

Nadelbäume in der dunklen Jahreszeit aufzustellen und die Häuser mit grünen Zweigen zu schmücken, hat eine lange Tradition. Bereits in vorchristlicher Zeit galten immergrüne Pflanzen als Symbol für Lebenskraft und Fruchtbarkeit. Bei den Germanen war es Brauch, zur Wintersonnenwende Haus und Hof mit Tannenzweigen zu schmücken. Die Zweige dienten nicht nur dem Schmuck, sie sollten auch böse Geister fern halten. Diese Tradition wurde im Christentum übernommen und weitergeführt. Der Überlieferung zufolge sollen es Mitglieder der Bäckerzunft in Freiburg im Breisgau gewesen sein, die 1419 zum ersten Mal einen Weihnachtsbaum mit Äpfeln und Lebkuchen schmückten. Schriftlich festgehalten wurde das Aufstellen eines geschmückten Weihnachtsbaums durch die Zünfte aber erstmals 1597 in Bremen. Von den Zunfthäusern fand die Tradition schnell ihren Weg in die Wohnzimmer der bürgerlichen Familien und in die Hallen der Adeligen. Der erste mit Kerzen verzierte Weihnachtsbaum soll 1611 im Haus von Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien gestanden haben. Und seit jener Zeit stellt sich Jahr für Jahr die Frage: Welcher Baum soll es dieses Jahr sein?

Tannen und Douglasien als Weihnachtsbaum

Rund 80 Prozent der deutschen Haushalte entscheiden sich für eine Tanne als Weihnachtsbaum. Die mit Abstand beliebteste und bekannteste unter den Tannen ist die Nordmann-Tanne, auch Kaukasus-Tanne genannt. Mit ihrem aufrechten Wuchs macht sie eine gute Figur und ihre kräftigen Zweige sind in der Lage, Weihnachtsschmuck zu tragen, der ein wenig schwerer ist. Die Äste sind dabei regelmäßig um den Stamm herum verteilt und geben der Tanne das Aussehen einer Pyramide. Die Nadeln der Nordmann-Tanne sind verhältnismäßig weich. Sie wachsen sehr dicht, glänzend grün auf der Oberseite, mit zwei hellen Streifen verstehen auf der Unterseite. Die Nordmann-Tanne verströmt den typischen Tannenduft, der für viele untrennbar zu einem Weihnachtsbaum gehört. Nadeln von frisch geschlagenen Nordmann-Tannen bleiben über Wochen an den Zweigen. Die meisten Nordmann-Tannen, die als Weihnachtsbaum verkauft werden, stammen von Plantagen in Dänemark oder Norddeutschland. Sie sind relativ teuer, doch dafür erhalten Sie einen Weihnachtsbaum, der die meisten Erwartungen erfüllt.

Die Edeltanne, die auch den Namen Nobilistanne trägt, wächst ebenfalls sehr gleichmäßig und aufrecht. Sie eignet sich daher perfekt als Weihnachtsbaum. Ihre Nadeln sind tannentypisch weich und bleiben lange am Ast. Die Unterseite der Nadeln glänzen silbrig, was der Tanne den Namen Silbertanne eingebracht hat. Die Oberseite der Nadeln schimmert blaugrün. Die Edeltanne verströmt einen außergewöhnlichen Duft nach Orange, der angenehm und nicht aufdringlich ist und der ausgezeichnet in die Weihnachtszeit passt. Auch die Korea-Tanne verströmt einen gefälligen Zitrus-Duft. Ihre Nadeln weisen einen frischgrünen Farbton auf, ansonsten sind sich Edeltanne und Korea-Tanne aber ähnlich. Beide wachsen sehr langsam und sind entsprechend teuer. Preislich liegt sie gleichauf mit der Nordmann-Tanne.

Die Douglasien werden oft Douglastanne genannt, doch diese Bezeichnung entspricht nicht den Tatsachen. Douglasien sind eine eigene Pflanzengattung innerhalb der Familie der Kieferngewächse. Das tut ihrer Eignung als Weihnachtsbaum aber keinen Abbruch. Sie wächst gleichmäßig an einem geraden Stamm und verströmt einen angenehmen Zitrusduft. Die Nadeln sind dünn und weich. Die Farbe hängt vom Alter der Douglasie ab. Im Austrieb leuchten sie in einem frischen Grün, je älter sie werden, desto mehr dunkeln sie, bis sie schließlich eine blaugrüne Farbe annehmen. Verglichen mit Tannen sind die Äste einer Douglasie allerdings recht dünn. Sie können nur Weihnachtsschmuck tragen, der nicht zu schwer ist. Die Douglasie nadelt auch schneller als eine Tanne. Dafür ist sie aber erheblich günstiger.

Fichten und Kiefern als Weihnachtsbaum

"Fichte sticht, Tanne nicht", lautet ein Merkspruch. Fichten haben wesentlich spitzere Nadeln als Tannen. Dennoch ist die Rotfichte, die fälschlicherweise oft als Rottanne bezeichnet wird, in der Verwendung als Weihnachtsbaum ganz vorne mit dabei. Ihren Namen hat die Rotfichte von ihrem rötlichen Stamm. Ihre Nadeln sind recht kurz, kräftig grün und verströmen einen ansprechenden Duft. Leider fallen die Nadeln in einem geheizten Wohnzimmer verhältnismäßig früh ab. Die Zweige der Rotfichte sind dünn und können nicht mit schwerem Baumschmuck verziert werden, da sie ansonsten nach unten durchhängen. Stamm und Äste sind nicht immer gerade und gleichmäßig gewachsen, was der Rotfichte oftmals ein urwüchsiges Aussehen verleiht. Doch sie hat einen entscheidenden Vorteil: Rotfichten wachsen schnell. Sie sind daher unschlagbar günstig und deshalb nach wie vor beliebt, auch wenn ihnen die Nordmann-Tanne den Rang abgelaufen hat.

Die Blaufichte ist inzwischen der zweitbeliebteste Weihnachtsbaum in Deutschland. Im Gegensatz zu ihrer Verwandten, der Rotfichte, sind die Äste der Blaufichte kräftig, so dass auch schwerer Baumschmuck und echte Kerzen an ihren Zweigen befestigt werden können. Ihren Namen verdankt die Blaufichte ihren blaugrauen, manchmal sogar stahlblauen Nadeln. Sie sind hart und stehen dicht zusammen. Dadurch sind Blaufichten schön anzusehen, sie stechen aber auch besonders unangenehm, was ihnen den Namen Stechfichte eingebracht hat. Dafür bleiben die Nadeln aber auch länger an den Zweigen als bei anderen Fichtenarten. Ihr Wuchs ist für eine Fichte sehr gerade und gleichmäßig. Ihr Duft ist ausgesprochen intensiv und bringt das Gefühl ins Wohnzimmer, im Wald zu stehen. Verglichen mit Tannen wächst sie schneller. Preislich liegt sie zwischen der Rotfichte und der Nordmann-Tanne.

Kiefern sind die beste Wahl für alle, die sich einen außergewöhnlichen Weihnachtsbaum wünschen. Sie unterscheiden sich von anderen Nadelgehölzen, die gerne als Weihnachtsbaum gewählt werden, schon durch ihren Wuchs, der bei Kiefern nicht kegelförmig, sondern eher rundlich ist. Die Nadeln einer Kiefer können bis zu 15 Zentimeter lang sein. Dies und die dünnen Äste der Kiefer, die keinen schweren Baumschmuck tragen können, führt dazu, dass sie nur schwer zu schmücken sind. Kiefern bleiben im Wohnzimmer jedoch lange frisch und verlieren erst spät ihre Nadeln. Mit anderen Weihnachtsbäumen haben sie gemeinsam, dass sie einen herrlichen Duft verströmen.

Tipps zur Pflege Ihres Weihnachtsbaums

Ideal wäre, wenn Sie Ihren Weihnachtsbaum am Tag vor Weihnachten selbst schlagen könnten. Damit hätten Sie die Garantie, dass er wirklich frisch ist und möglichst lange hält. Doch das ist in den seltensten Fällen möglich. Meist vergehen zwischen Kauf und Aufstellen Tage, wenn nicht Wochen. Mit der richtigen Lagerung können Sie aber dafür sorgen, dass der Baum doch noch ein wenig länger hält als ohne Pflege.

Grundsätzlich sollten Sie Ihren Weihnachtsbaum im Netz lassen, damit er auch weiterhin leichter und schonender transportiert werden kann. Die beste Art, ihn zu lagern, ist an einer Stelle im Freien, an der er möglichst vor Sonne und Wind geschützt ist. Das kann an einer Hauswand an der Nordseite oder in einem Carport sein. Wenn Frost droht, sollten Sie ihn aber an einen frostfreien, möglichst kühlen Ort bringen, etwa in die Garage oder in einen Kellerraum. Damit der Baum nicht austrocknet, müssen Sie ihn in einen Eimer mit Wasser stellen und ihn regelmäßig gießen.

Ins Haus holen sollten Sie Ihren Weihnachtsbaum einen Tag bevor er geschmückt wird, damit er sich und seine Äste wieder entfalten kann und schöner aussieht. Vor dem Aufstellen empfiehlt es sich, in noch einmal neu anzuschneiden. Praktisch sind Christbaumständer, in die sie Wasser einfüllen können. Mit einem solchen Ständer trocknet der Baum auch im Haus nicht aus. Wenn Sie den Baum über einige Wochen im Haus stehen lassen, empfiehlt es sich, ihn immer einmal wieder frisch anzuschneiden. Der ideale Standort ist möglichst weit weg von Wärmequellen, an einem Fenster oder einer Terrassentür.

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