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31.07.2024

Felsenbirne: Tipps zum Einpflanzen und richtig pflegen (inkl. Video)

Geschrieben von: Theo Bauer

Felsenbirnen gehören zu den klassischen Gewächsen in den heimischen Gärten. Sie sind sehr pflegeleicht und anspruchslos, weshalb sie sich grosser Beliebtheit erfreuen. Doch auf was genau ist bei ihrer Einpflanzung und Pflege zu achten? Im folgenden Ratgeber finden Sie Tipps und ein Video dazu.



Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt etwa 25 verschiedene Arten von Felsenbirnen. Diese Gehölze eignen sich sowohl als Solitärpflanze als auch als Hecke.
  • Sie bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit sandigem Untergrund.
  • Die Gehölze können je nach Art zwischen 2 und 6 Meter hoch werden.
  • Ihre Blütezeit liegt im April, wobei sich sternförmige Schalenblüten in traubenartigen Blütenständen bilden.
  • Sie muss kaum gegossen, gedüngt oder geschnitten werden.


Wie Sie eine Felsenbirne effektiv einpflanzen, zeigt Ihnen das folgende Video:




Was ist eine Felsenbirne?

Der Felsenbirnen-Strauch zählt zu den Rosengewächsen (Rosaceae) und stellt eines der beliebtesten Gartengehölze überhaupt dar. Man unterscheidet zwischen 25 verschiedenen Arten, die hauptsächlich aus Nordamerika stammen.

Nur die allseits bekannte Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis) ist in Europa heimisch. Sie gehört also zu den heimischen Sträuchern und unterstützt das heimische Ökosystem, indem sie Vögeln und Insekten Nahrung bietet.

Wie sieht eine Felsenbirne aus?

Die Blätter der Felsenbirne können eine Länge von 3 cm bis 7 cm erreichen und verfügen über eine wechselständige Anordnung und eine elliptische Form.


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Die Felsenbirne hat elliptische Blätter, die eine grüne oder kupfferrote Farbe annehmen.

Die Blätter weisen in den meisten Fällen eine grüne Färbung auf, die bei manchen Arten beim Austrieb in Kupferrot übergehen kann. Die Felsenbirne im Herbst weist hingegen einen leuchtend orangeroten Farbton auf. Felsenbirnen zählen zu den Pflanzen mit der üppigsten und schönsten Herbstfärbung. Zudem hält die Herbstfärbung bei Felsenbirnen vergleichsweise lange an und ist nicht nur stark im Kontrast, sondern auch abwechslungsreich.


Der typische Felsenbirnen-Wuchs

Die amerikanische Felsenbirne (z.B. Amelanchier lamarckii) wachsen typischerweise zunächst locker aufrecht, werden mit dem Alter allerdings stetig breiter. Dementsprechend entwickeln sie mit der Zeit eine üppige Krone mit Zweigen, die überhängen. Dies trägt massgeblich zur ihrer herausragenden Grösse bei.

Ihren Zuwachs machen diese Felsenbirnen-Arten vor allem an den Zweigspitzen. Sie bilden tragende Stämme aus und haben einen sehr malerischen Wuchs. Die Endgrösse kann dabei von Art zu Art variieren.

Die beliebteste Art, die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), zeichnet sich jedoch durch eine Höhe von bis zu 6 m aus und ist meist mehrstämmig mit einer schirmartigen Krone.


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Die Grösse und der Wuchs der Felsenbirne variiert je nach Art.

Die Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis) erreicht üblicherweise eine Wuchshöhe von ca. 2 m. Sie unterscheidet sich in der Wuchsform von ihren nahen nordamerikanischen Verwandten, da sie vor allem aus der Basis wächst. Sie besitzt also die Möglichkeit, vom Stock her auszutreiben.

Sie wird also nicht ganz so gross, wächst aber dafür horstartig und bleibt strauchartig. Dies kann vor allem als Sichtschutzelement von Vorteil, oder in einer Wildhecke gewünscht sein.


Felsenbirne: Blüte und Blütezeit

Die Blütezeit findet üblicherweise im April statt. Dabei wachsen ihnen an den Enden der kurzen Seitentriebe weisse, sternförmige Schalenblüten gebündelt in traubenartigen Blütenständen. Die Blütenform und -farbe ist dabei bei allen Felsenbirnen-Arten vergleichbar.


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Die Blütezeit ist üblicherweise im April, wo sich weisse, sternförmige Schalenblüten bilden.


Bei der Kupfer-Felsenbirne gehen die Blüten mit kupferrotem Laub einher, während die Hängende Felsenbirne (Amelanchier laevis) zu einer etwas zeitversetzten Blütezeit mit bronzefarbenen Blättern aufwartet. Seit den 1970ern besteht eine Hybride namens Kahle Felsenbirne (Amelanchier 'Ballerina'), die durch auffallend grosse Einzelblüten überzeugt.


Sind die Früchte der Felsenbirne essbar?

Ein Felsenbirnen-Baum trägt im Juni reife Früchte. Diese sind sogar essbar und ähneln sowohl optisch als auch geschmacklich Heidelbeeren oder Aronia. Es handelt sich dabei um beerenartige Apfelfrüchte, die von der Grösse her nur einer Erbse entsprechen.


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Die Früchte der Felsenbirne sind essbar und erinnern an Heidelbeeren oder Aronia.


Sobald sie reif sind, nehmen sie eine blauschwarze Färbung an und sind voller Vitamine, Mineralstoffe und Gerbsäure. Die Früchte bieten sich nicht nur zum direkten Verzehr, sondern auch zur Herstellung von Marmelade, Saft und Likör an. Auch bei Vögeln sind die Früchte sehr beliebt.


Der ideale Felsenbirnen-Standort

Felsenbirnen gelten als besonders unempfindlich in Sachen Standort und Boden. Am besten wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Pflanzort mit sandiger Erde. Die Wurzeln profitieren zudem von einem durchlässigen, schwach sauren Boden.

Da der natürliche Standort von Felsenbirnen ein durchlässiger, steinig-kiesiger Boden ist, sollte Staunässe oder nasse Standorte vermieden werden. Am liebsten haben Felsenbirnen einen eher trockenen Standort mit gutem Wasserabzug.

Dieses Gehölz ist winterhart, auch extremer Frost kann ihm nichts anhaben. Die meisten Arten sind frostverträglich bis -28 °C (Klimazone 5), die Kupfer-Felsenbirne kann sogar Temperaturen bis zu -34 °C (Klimazone 4) aushalten.


Eine Felsenbirne richtig pflanzen

Idealerweise wählen Sie für die Pflanzung Ihrer Felsenbirne einen Zeitpunkt im Frühjahr, an dem kein Frost mehr zu erwarten ist. Alternativ stellt auch der Herbst eine passende Option dar. Ehe Sie mit der Aushebung des Pflanzloches beginnen, können Sie den Wurzelballen für eine Stunde in einen Eimer voller lauwarmem Wasser stellen und ihn somit gut wässern.


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Dann gehen Sie folgendermassen vor:

  • Schritt 1: Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so gross wie der Wurzelballen ist.
  • Schritt 2: Ist der Wurzelballen stark verwachsen, können Sie Ihn vorsichtig anschneiden. So regen Sie das Wachstum an.
  • Schritt 3: Setzen Sie die Felsenbirne mittig in das Pflanzloch ein. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass die Pflanze nicht tiefer als die Höhe des Topfes, in der sie ursprünglich war, in den Boden eingesetzt wird. Lieber zu hoch pflanzen als zu tief.
  • Schritt 4: Sobald Sie die Pflanze im Pflanzloch platziert haben, können Sie dieses mit der ausgehobenen Erde wieder auffüllen. Denken Sie daran, dass sich die Pflanze beim Angiessen nochmals etwas absenkt.
  • Schritt 5: Um für guten Bodenkontakt zu sorgen, drücken Sie die Erde die Pflanzstelle leicht mit der Hand oder dem Fuss an.
  • Schritt 6: Die restliche Erde können Sie einfach mit einer Gartenhacke verteilen.
  • Schritt 7: Schaffen Sie einen Giessrand. Dadurch wird das Wasser direkt zum Wurzelballen geleitet und fliesst nicht oberirdisch ab.
  • Schritt 8: Giessen Sie die Pflanze anschliessend ordentlich an und gehen Sie dabei grosszügig vor.


Gut zu wissen: Ist der Boden zu nährstoffarm, kann dem durch Kompost oder Volldünger entgegengewirkt werden. Diesen können Sie ganz einfach mit der Erde vermengen.


Verwendungszwecke einer Felsenbirne

Felsenbirnen eignen sich sowohl als Solitärpflanze als auch als Hecke. Da sie im Frühjahr durch ihre Blüte und im Herbst durch ihr Farbenspiel zum Hingucker werden, pflanzt man sie des Öfteren als Solitärpflanzen im eigenen Garten oder auch als Alleebaum. Gerade als Bienenweide und Vogelnährgehölz spielen sie dabei eine wichtige Rolle für Umwelt und Natur.

Doch nicht nur als alleinstehender Blickfang werden Felsenbirnen eingesetzt. Auch als Hecke finden sie regelmässige Verwendung. Zur Unterpflanzung können Pflanzen wie Storchschnabel, Immergrün oder Haselwurz herangezogen werden. Doch auch frühlingsblühende Zwiebelblumen oder mediterrane Kräuter sind dafür perfekt geeignet.

Gerade bei einer Hecke bestehend aus Pflanzen mit offener Struktur ist es allerdings wichtig, den richtigen Pflanzabstand einzuhalten. Dieser sollte im Idealfall vorher berechnet werden.


Felsenbirne ordnungsgemäss pflegen

Felsenbirnen gelten als besonders unkompliziert und anspruchslos. Das bedeutet, dass sie nach der Pflanzung kaum Arbeit bereiten. Weniger ist mehr bei der Pflege dieses Gehölzes.


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Felsenbirnen gelten als recht anspruchslos und unkompliziert in der Pflege.


Nach dem Einwässern im Zuge der Pflanzung ist es daher kaum von Nöten, Ihre Felsenbirne zu giessen. Nur bei längeren Trockenperioden sollten Sie darauf achten, dass Ihre Pflanze nicht vertrocknet.

Ähnlich verhält es sich mit dem Düngen. Einmal jährlich zu düngen, ist vollkommen ausreichend. Dabei sollten Sie im Frühjahr auf Kompost oder ein entsprechendes Düngemittel zurückgreifen. Somit beugen Sie der Gefahr einer Überdüngung vor.


Muss man eine Felsenbirne schneiden?

Die Krone der Felsenbirne bildet ihre imposante Form selbstständig aus. Ein Form- oder Rückschnitt ist dementsprechend in der Regel nicht von Nöten. Gerade ältere Pflanzen vertragen einen radikalen Rückschnitt nur sehr schlecht. Neue Triebe wachsen anschliessend nur mehr sehr langsam nach.

Ein zu dichter Wuchs kann im Winter ausgedünnt werden. Dazu können Sie während der Wintermonate störende Triebe bodennah abschneiden. Dabei können Sie auch abgestorbene Triebe entfernen.


Wie kann man eine Felsenbirne vermehren?

Zur Vermehrung von Felsenbirnen stehen drei Optionen zur Verfügung: Aussaat, Stecklinge oder Veredelung. Die Aussaat hat sich als besonders effektiv für Wildarten erwiesen. Allerdings sind die Samen nur keimfähig, wenn sie einer Kälteperiode ausgesetzt wurden.

Im Frühjahr, am ehesten zwischen April und Mai, können Sie mit Stecklingen arbeiten. Dazu wählen Sie zunächst einen frischen Trieb aus, dessen Länge zwischen 5 cm und 15 cm sein sollte. Dann schneiden Sie die untersten Blätter ab und stecken die Stecklinge in geeignetes Substrat. Zur Verminderung der Verdunstung können sie die obersten Blätter halbieren. Die Stecklinge halten Sie unter gespannter Luft (bspw. unter Folie) bis sie Wurzeln gebildet haben.

Bei der Veredelung werden zwei unterschiedliche Pflanzenteile zusammengefügt, um eine neue Pflanze zu bilden. Um dies zur Vermehrung einer Felsenbirne zu nutzen, bieten sich vor allem Vogelbeeren-Sämlinge als Unterlage an.



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