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31.07.2024

Forsythien (Forsythia): Tipps zum Einpflanzen und richtig pflegen (inkl. Video)

Geschrieben von: Theo Bauer

Bekannt durch ihre leuchtend gelben Blüten, ist kaum ein anderes Ölbaumgewächs so beliebt in den heimischen Gärten wie die Forsythie. Doch was sollte beachtet werden, damit die Forsythien auch im eigenen Garten blühen und gedeihen? Im folgenden Ratgeber finden Sie die wichtigsten Tipps und Tricks zum Einpflanzen und Pflegen dieser Pflanzen.



Das Wichtigste in Kürze


  • Forsythien können bis zu 3 m hoch werden und als Sichtschutz dienen.
  • Die Blütezeit beginnt bereits im März, sie tragen meist aber keine Früchte.
  • Forsythia bevorzugen einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden und sind ganzjährig pflanzbar.
  • Jährlich bis maximal alle drei Jahre sollte ein milder Rückschnitt vorgenommen werden.



Forsythien gelten als relativ anspruchslose Pflanzen. Einen kurzen Überblick darüber, was Sie beim Einpflanzen beachten sollten, finden Sie im folgenden Video:




Was sind Forsythien?

Bei Forsythien handelt es sich um ein Ölbaumgewächs (Oleaceae) ähnlich dem Olivenbaum. Man unterscheidet weltweit nur zwischen sieben verschiedenen Arten, welche grösstenteils aus Ostasien stammen. Die Forsythia europaea ist eine Art aus Südeuropa.

Die heute beliebten Garten-Forsythien sind keiner einzelnen Art zuzuordnen, sondern stellen Hybride dar. Es handelt sich dabei um eine Kreuzung der ostasiatischen Arten Forsythia suspensa und Forsythia viridissima, auch grüne Forsythie genannt.

Sie wachsen in der Regel auf eine Höhe von 2 m bis 3 m. Dazu wachsen sie besonders dicht, weshalb Forsythien-Hecken gerne als Sichtschutz dienen.


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Forsythien sind Ölbaumgewächse und können auch als Sichtschutz-Hecken dienen.

Obwohl sie zunächst über einen geraden Wuchs verfügen, wird dieser mit dem Alter stetig überhängender. Triebe, die sich auch bis ins hohe Alter an Basis und in der Mitte bilden, weisen einen straff aufrechten Wuchs auf.

Junge Triebe zeichnen sich durch eine olivgrüne Rinde aus, die mit der Zeit allerdings eine ockergelbe bis graugelbe Färbung annimmt. Mit der Zeit tauchen auf den Trieben zudem grosse Korkwarzen auf. Diese sind auch als Lentizellen bekannt.

Die Blätter der Forsythien sind sommergrün. Im Herbst weisen sie eine gelbe bis violette Färbung auf. Sie sind in der Regel eiförmig mit länglicher Spitze und erreichen eine Länge von 8 cm bis 12 cm.


Wann blühen Forsythien?

Kaum eine Pflanze zeichnet sich so durch ihre Blüten aus, wie diese. Doch wann blüht die Forsythie? Die Forsythie-Blütezeit ist prinzipiell ab Mitte März möglich, erreicht ihren Zenit dann im April und Mai.

Dabei bilden sich gelbe, glockenförmige Blüten. Dementsprechend sind Forsythien umgangssprachlich auch als Goldglöckchen- oder Goldlöckchen-Pflanze bekannt. In manchen Fällen spricht man auch von gelbem Osterstrauch.

Die Forsythienblüte verfügt über vier Blätter und einen Durchmesser von ungefähr 3 cm. Die Blüten bilden sich auf der gesamten Länge der Triebe, am meisten auf zwei- bis dreijährigen Trieben. Bei der üblichen Garten-Forsythia (Forsythia x intermedia) fehlen jedoch Nektar oder verwertbare Pollen für Insekten. Es handelt sich bei dieser Forsythien-Art um sterile Blüten.

Abgesehen von der Sorte ‘Beatrix Farrand’, die braune Kapselfrüchte trägt, handelt es sich bei Garten-Forsythien um sterile Pflanzen, die keine Früchte tragen. Das liegt daran, dass sie Hybride sind.


Der ideale Forsythie-Standort

Um eine Forsythie zu pflanzen, sollten Sie einen sonnigen und warmen Standort wählen. Dieser verfügt im Idealfall über einen lockeren und durchlässigen Untergrund, der reich an Nährstoffen ist.


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Forsythien bevorzugen einen sonnigen, warmen Standort mit lockerem und nährstoffreichem Untergrund.


Prinzipiell gedeihen diese Pflanzen auch im Halb- und Vollschatten. An solchen Pflanzorten fällt die Blüte jedoch weitaus weniger prächtig aus. Auch der Wuchs an sich wird ohne Sonne massgeblich lichter als mit Sonne.


Forsythie: Wann sollte man sie pflanzen?

Forsythien sind ganzjährig pflanzbar. Wichtig ist nur darauf zu achten, dass der Boden frei von Frost ist. Am besten sollten Sie einen leicht bewölkten Tag im Frühjahr für die Pflanzung wählen. Alternativ ist auch ein abendlicher Zeitpunkt an einem ansonsten sonnigen Tag möglich.


Forsythia richtig pflanzen

Um eine Forsythie ordentlich pflanzen zu können, gehen Sie folgendermassen vor:


Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Schritt: Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so gross wie der Wurzelballen Ihrer Forsythie und so tief wie der Pflanztopf ist.
  2. Schritt: Lockern Sie den Boden im Pflanzloch auf. So gewährleisten sie eine optimale Wasserdurchlässigkeit.
  3. Schritt: Streuen Sie Horn oder Gesteinsmehl in das Pflanzloch, um für einen besseren Untergrund zu sorgen. Arbeiten Sie das gestreute Horn oder Gesteinsmehl ein wenig in die Erde ein.
  4. Schritt: Holen Sie die Forsythie aus dem Topf und schneiden Sie die Wurzeln leicht ein. Dadurch regen Sie die Wurzelbildung der Pflanze ein.
  5. Schritt: Setzen Sie die Forsythie ein und füllen Sie das Loch mit dem Aushub wieder auf.
  6. Schritt: Treten Sie die Erde mit den Füssen ein wenig fest, um die Verbindung zwischen Wurzeln und Erde zu optimieren.
  7. Schritt: Heben Sie um die Pflanze herum einen Giessrand aus. Haben Sie die Forsythie etwas zu tief eingesetzt, können Sie es durch den Giessrand ausgleichen.



Forsythia richtig Pflegen

In der ersten Woche nach der Pflanzung sollten Sie die Forsythien regelmässig giessen. Dabei sollten Sie darauf achten, Staunässe zu vermeiden. Daher empfiehlt es sich grössere Giessmengen in grösseren Abständen zu verabreichen.


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Bei einer Forsythie sollten Sie unbedingt Staunässe vermeiden.


Während des ersten Jahres sollten Sie dafür sorgen, dass der Untergrund Ihrer Forsythie im Rahmen der niederschlagsarmen Zeit zwischen Mai und August nie ganz austrocknet. Die benötigte Wassermenge und die Giesshäufigkeit hängen dementsprechend von den äusseren Umständen ab und müssen bedarfsorientiert angepasst werden.

Eine Forsythie zu düngen ist in der Regel nicht notwendig. Wenn sie blühfaul werden, kann eine Düngung aber dennoch angezeigt sein. Auch der Boden, der Ihre Pflanze umgibt, sollte möglichst unbearbeitet bleiben. Unkraut, das um die Forsythien herum wächst, sollten Sie per Hand entfernen. Da diese Gewächse kein Problem mit starker Wurzelkonkurrenz haben, können Sie auch Bodendecker als Schutz gegen Unkraut pflanzen.


Forsythia richtig schneiden

Forsythia sind sehr gut schnittverträglich. Da sie eher anfällig für das Vergreisen sind, stellt sich ein regelmässiger Schnitt als lebensverlängernde Massnahme dar. Dieser sollte jährlich bis maximal alle drei Jahre stattfinden. Durch den richtigen Schnitt entfernen sie altes Holz und regen das Wachstum für frische junge Triebe aus der Basis an.

Doch wann schneidet man Forsythien? Der ideale Zeitpunkt für einen milden Rückschnitt findet zwischen Mitte und Ende April nach der Blüte statt. Ein radikaler Rückschnitt ist nur notwendig, wenn Sie die Forsythie seit mehr als drei Jahren nicht mehr geschnitten haben.

Grundsätzlich sollten Sie allerdings darauf achten, dass laut Schweizer Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) ein kräftiger Rückschnitt zwischen dem 1. März und dem 30. September auf keinen Fall erlaubt ist. Dies dient zum Schutz von brütenden Vögeln und ihren Nestern in den jeweiligen Pflanzen.


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Ein regelmässiger Rückschnitt regt das Wachstum der Forsythie an.


Um einen milden Rückschnitt vorzunehmen, empfiehlt es sich, eine Astschere zu verwenden, um alle Äste, die älter als drei Jahre sind, zu entfernen. Alternativ lassen sich diese über einem jüngeren Seitentrieb abschneiden. Die Anzahl der nachwachsenden Triebe, sollte der Anzahl an alten, entfernten Ästen entsprechen.


Krankheiten und Schädlinge bei Forsythia

Prinzipiell sind Forsythien sehr robust gegenüber Krankheits- und Schädlingsbefall. Allerdings kann Ihnen im Frühjahr die Monilia-Spitzendürre durchaus gefährlich werden. Befallene Zweige sollten daher schnellstmöglich und sehr grosszügig entfernt werden.

Ansonsten können diese Pflanzen an Echtem Mehltau erkranken. Dabei nehmen die Pflanzen aber in der Regel keinen Schaden. Schädlinge wie Blattläuse und Dickmaulrüssler können die Forsythien jedoch in Mitleidenschaft ziehen, wovon sich die Pflanzen dennoch aufgrund ihrer Robustheit und Wüchsigkeit gut erholen.


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