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17.11.2023

Klimabäume für den Garten: 12 tollen Ideen

Geschrieben von: Theo Bauer

Als nachhaltige und natürliche Lösung gegen den Klimawandel setzen sich sogenannte Klimabäume immer mehr durch. Durch ihre Anpassungsfähigkeit bieten sich die widerstandsfähigen Bäume auch für die Bepflanzung in Städten und Kommunen sowie in Gärten an. Was ein Klimabaum genau ist, was ihn auszeichnet und welche Bäume sich empfehlen, erfahren Sie in diesem Artikel.



Was sind Klimabäume?

Das wichtigste Merkmal von Klimabäumen ist ihre besonders robuste Art. Weder starker Frost noch Trockenheit oder Hitze können den Bäumen etwas anhaben. Auch extreme Wetterlagen wie Stürme oder starke Schwankungen der Temperatur können sie gut aushalten und überstehen.

Ausserdem ist vor allem in der Stadt wichtig, dass die Bäume “stadtklima-tauglich” sind. Sie müssen also je nach Standort unter anderem resistent gegen erhöhte Luftverschmutzung oder begrenzten Wurzelraum sein. Auch ein geringer Humusgehalt im Boden, wenig Sonneneinstrahlung oder hohe Salzkonzentrationen im Boden können den Bäumen nichts anhaben.


Welche Klimabäume eignen sich für den Garten?

Die folgende Klimabäume-Liste enthält 12 Vorschläge für robuste Klimabäume, die sich unter anderem für die Bepflanzung im Garten eignen. Durch die unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Bäume findet sich bestimmt für jeden Garten der richtige Klimabaum. Zusätzlich zur zukunftsfähigen Art der Bäume bieten sie im Übrigen auch einen wertvollen Lebensraum für kleine Wildtiere und Vögel.

Klimabaum Baumhasel
TIPP #1: BAUMHASEL (CORYLUS COLURNA)

Die mit der Haselnuss verwandte Baumhasel stammt ursprünglich aus Südosteuropa sowie Kleinasien und wächst über 20 stattliche Meter hoch. Optisch gleichen ihre Blätter, Blüten und Früchte sehr der Erscheinung der Haselnuss. Im Herbst färben sich die Blätter goldgelb und die schmackhaften, essbaren Nüsse fallen in kleinen Büscheln herab.

Bevorzugt wächst die Baumhasel in tiefgründigen Böden und an einem sonnigen Standort. Insgesamt ist sie aber sehr anpassungsfähig und sehr resistent gegen Hitze- und Trockenperioden. Zusätzlich ist die Baumhasel nicht anfällig für Krankheiten oder Schädlinge und bietet sich daher perfekt als unkomplizierter Klimabaum für Gärten an.



TIPP #2: FRANZÖSISCHER AHORN (ACER MONSPESSULANUM)

Der Französische Ahorn wächst als sommergrüner Grossstrauch oder Kleinbaum und erreicht ausgewachsen eine Höhe von fünf bis acht Meter. Der Baum wächst rundlich und relativ langsam, pro Jahr kommen nur etwa 20 bis 35 Zentimeter Zuwachs hinzu. Zwischen April und Mai bilden sich grüngelbe Blüten.

Der Herzwurzler bevorzugt durchlässige und kalkhaltige Böden, am liebsten in einer sonnigen bis halbschattigen Lage. Der Klimabaum verträgt Minusgrade bis –17 Grad und kommt gut mit wenig Wasser aus. Anfällig ist der Laubbaum für Krankheitserreger nur bei Schnitt- und Sägewunden, sollten diese nicht rechtzeitig verschlossen werden.

Klimabäume Französischer Ahorn


Purpur-Erle als Klimabaum für den Garten
TIPP #3: PURPUR-ERLE (ALNUS SPAETHII)

Die Purpur-Erle geht aus einer Kreuzung von Japanischer und Kaukasischer Erle hervor. Der purpurviolette Austrieb und die auffällig violette Herbstfärbung tragen massgeblich zur deutschen Namensgebung der Erle bei. Der mittelgrosse Baum wächst bis zu 15 Meter hoch und hat einen Jahrestrieb von 50 bis 80 Zentimetern.

Die Purpur-Erle gilt dank ihrer robusten Art und Anpassungsfähigkeit als Stadtbaum der Zukunft. Sie wächst auf nahezu allen Bodenbeschaffenheiten von mässig trocken bis feucht und ist zudem kalkverträglich. Die Erle ist anspruchslos und windfest, was sie zu einem zukunftsträchtigen Klimabaum macht.



TIPP #4: EISENHOLZBAUM (PARROTIA PERSICA)

Der Eisenholzbaum stammt aus Vorderasien und ist ein Verwandter der Zaubernuss. Mit einer Wuchshöhe und -breite von sechs bis zehn Metern zählt er zu den Kleinbäumen. Bereits vor dem Blattaustrieb im März leuchten die roten Blüten, bevor die Blätter in herbstlichen Färbungen folgen.

Der unkomplizierte Baum wächst als Flachwurzler in allen durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Dieser frostharte Klimabaum mag die Wärme, ist stadtklimafest und nicht anfällig für Krankheiten. Der beste Standort für den Eisenholzbaum ist ein lehmiger Boden in einer sonnigen Lage.

Eisenholzbaum als Klimabaum


Hopfenbuche Klimabaumfür den Garten
TIPP #5: HOPFENBUCHE (OSTRYA CARPINIFOLIA)

Die Hopfenbuche wird auch Gemeine Hopfenbuche genannt und stammt ursprünglich aus Südeuropa und Westasien. Der Laubbaum wächst bis zu 20 Meter hoch und erreicht dabei eine Breite von bis zu 15 Metern. Der Baum wächst recht langsam und jährlich kommen nur 20 bis 40 Zentimeter Zuwachs hinzu.

Zwischen Ende März und Mai gehen aus den gelben Blüten hellbraune Früchte hervor. Die Herbstfärbung erstrahlt in einem schönen hellgelb. Der optimale Standort für die Hopfenbuche ist ein sonniger, windgeschützter Standort. Der Boden ist am besten kalkhaltig, nährstoffreich und sandig. Temperaturen bis zu -17 Grad sind kein Problem.



TIPP #6: ESSKASTANIE (CASTANEA SATIVA)

Die Esskastanie erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 30 Meter und zählt damit jedenfalls zu den grossen Bäumen. Der robuste Klimabaum verträgt Hitze, Trockenheit und wird selbst in stürmischem Wetter hunderte Jahre alt. Im Herbst färben sich die Blätter gelb. Die Nüsse reifen ab Oktober, bevor sie aus ihrer stacheligen Hülle fallen.

Maronen vermeiden nasse Böden und bevorzugen einen Untergrund, in dem sie ihr tiefgründiges Wurzelsystem ausbreiten können. Die Beschaffenheit des Bodens ist der Esskastanie egal und auch die unterschiedlichen Wetterbedingungen können ihr nichts anhaben..

Klimabaum Esskastanie


Feldahorn-Klimabäume
TIPP #7: FELDAHORN (ACER CAMPESTRE)

Der Feldahorn zählt zu den besonders anpassungsfähigen Klimagehölzen und erreicht eine Höhe von fünf bis fünfzehn Metern. Pro Jahr legt er bis zu 45 Zentimeter an Höhe zu und besticht im Herbst mit einem prächtigen Farbenspiel. Die bekannten geflügelten Früchte der Ahorn bleiben bis in den Winter hinein bestehen.

Der Flachwurzler benötigt nicht zwingend einen tiefgründigen Boden. Staunässe sollte vermieden werden. Vor allem kalkhaltige Substrate mag der Feldahorn besonders gerne. Er ist frosthart, hitze- und trockenheitstolerant und äusserst windbeständig.



TIPP #8: ZERREICHE (QUERCUS CERRIS)

Die Zerreiche oder Türkische Eiche findet ihren Ursprung überwiegend in Südeuropa. Sie hat einen kegelförmigen, breiten Wuchs und erreicht ausgewachsen eine Höhe von 30 Meter. Pro Jahr kommen etwa 25 bis 35 Zentimeter Zuwachs hinzu. Die Zerreiche bringt zierende, hellgrüne Früchte hervor und im Herbst verfärben sich die Blätter gelb.

Die Eiche braucht einen durchlässigen, kalkhaltigen Boden und sie bevorzugt eine sonnige Lage sowie regelmässige Wassergabe. Der Tiefwurzler hält Temperaturen bis zu –17 Grad problemlos stand und eignet sich hervorragend als Solitärpflanze, Ziergehölze, Landschaftsgehölz oder Strassenbegleitung.

Zerreiche


Südlicher Zuergelbaum
TIPP #9: SÜDLICHER ZÜRGELBAUM (CELTIS AUSTRALIS):

Der Südliche Zürgelbaum ist ein ausladendes, sommergrünes Laubgehölz, das seine Ursprünge in Südeuropa, Himalaya und Kaukasus findet. Der langsam wachsende Baum erreicht eine Höhe von 10 bis 20 Metern und wird dabei acht bis zehn Meter breit. Im Mai bilden sich hellgrüne Blüten, aus denen sich ab September rote, essbare Früchte bilden.

Der Tiefwurzler bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort in einer windgeschützten Lage. Der Südliche Zürgelbaum braucht einen durchlässigen Boden und eine regelmässige Wassergabe. Temperaturen bis -20 Grad verträgt das Gehölz problemlos und seine anspruchslose Art machen es zum optimalen Klimabaum.



TIPP #10: PEKANNUSSBAUM (CARYA ILLINOINENSIS)

Der Pekannussbaum zählt mitunter zu den zukunftsfähigsten Klimabäumen für den Wald. Ursprünglich stammt der Baum aus Nordamerika und kann eine Höhe von bis zu 35 Metern erreichen. Die gefiederten Blätter können bis zu 70 Zentimeter lang werden und verfärben sich im Herbst goldgelb.

Die nahrhaften Nüsse versorgen nicht nur Menschen, sondern sind auch für Waldtiere ein schmackhafter Snack. Die walnussähnlichen Früchte schmecken süsslich und gedeihen auch unter extremen Bedingungen. Weder Trockenheit, steinige Böden oder Stürme können dem besonders tiefwurzelnden Nussbaum etwas anhaben. Bevorzugt wächst der Baum in tiefgründigen, eher kalkarmen Böden.

Pekannussbaum als Klimabaum


Stieleiche als Klimabaum
TIPP #11: STIELEICHE (QUERCUS ROBUR)

Die Stieleiche ist eine heimische Art, die imposante 40 Meter hoch wächst. Die gartenfreundliche Sorte “Fastigiata” wächst als schmaler, säulenartiger Baum. Die Eichelfrüchte sind vor allem für Wildtiere ein wichtiger Bestandteil der Nahrung.

Die Stieleiche benötigt einen tiefgründigen, schweren Boden, übersteht aber Frost, Trockenheit, Überschwemmungen und extreme Temperaturschwankungen problemlos. Sie gehört also auch zu den Pflanzen für nasse Standorte. Der unkomplizierte und standhafte Klimabaum wird bis zu 1.000 Jahre alt!



TIPP #12: ZELKOVE (ZELKOVA SERRATA)

Die Zelkove gehört zu den Ulmengewächsen und kommt ursprünglich aus Japan, China und Korea. Der mittelgrosse Baum wächst bis zu 25 Metern hoch und bildet ein breites Blätterdach. Im Herbst verfärben sich die Blätter in eine leuchtend rote Farbe.

Typisch für Ulmengewächse bevorzugt die Zelkove zwar wasserführende Böden, sie übersteht aber auch sommerliche Trockenphasen. Die Zelkove eignet sich optimal für die Begrünung der Stadt, übersteht Frost und Wind und mag Wärme.

Zelkoven-Klimabäume
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