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07.11.2023

Nutzgarten anlegen: Ideen & Inspiration

Geschrieben von: Theo Bauer

Ein Nutzgarten ist nicht nur schön anzusehen, sondern erfreut auch mit allerlei frischem Obst und Gemüse. Ein solcher Naschgarten ist gar nicht so schwierig anzulegen und mit der richtigen Pflege verfügen Sie schon bald über ein florierendes Selbstversorger-Beet.




Wie viel Platz braucht ein Nutzgarten?

Für eine ertragreiche Ernte sollten Sie für den Nutzgarten circa 30 bis 40 Quadratmeter pro Person einplanen. Für eine vierköpfige Familie sollten Sie also mindestens 120 Quadratmeter Platz zur Verfügung haben.

Nutzgarten und Gemüsegarten

Planen Sie genügend Platz für den Nutzgarten ein.



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ACHTUNG:

Bevor Sie Ihren Nutzgarten an ein benachbartes Grundstück angrenzen lassen, sollten Sie sich über die Vorschriften zur Gartenbepflanzung informieren. Nicht selten kommt es vor, dass es aufgrund von Laub oder Fallobst zu Streitigkeiten mit den Nachbarn kommt. Auch Wurzeln, die sich beispielsweise bis in den Nachbargarten ausbreiten, können zu Unstimmigkeiten führen.



Wege und Begrenzungen für Ihren Nutzgarten

Bevor Sie Ihre Beete bepflanzen, sollten Sie einen Wegverlauf anlegen. So gelangen Sie für die spätere Ernte optimal zu allen Pflanzen. Je nachdem, wie Sie Ihr Beet gestalten möchten, bietet sich ein Hauptweg an, von dem mehrere kleinere Wege abzweigen. Stecken Sie Ihre geplanten Wege im Vorhinein am besten mit Schnüren ab.

Die Gestaltung der Wege steht Ihnen frei. Sie können Steine oder einen Weg aus Holz verlegen oder ein Kiesbett aufschütten. Damit Ihr Weg möglichst frei von Unrat bleibt, empfiehlt sich das Verlegen eines Unkrautvlies.

Wege im Nutzgarten

Kleine Zäune schaffen eine klare Trennung zwischen den Beeten.

Um eine optisch klare Trennung Ihrer Beete zu erzielen, können Sie mit Begrenzungen arbeiten. Kleine Zäune, Rasenkantensteine oder Backsteine eignen sich hierfür ausgezeichnet. Durch die Begrenzungen der unterschiedlichen Parzellen wirkt das Beet außerdem ordentlicher und übersichtlicher.


Welcher Standort ist für einen Nutzgarten optimal?

Sowohl der richtige Standort, als auch die richtige Bodenbeschaffenheit sind für eine reiche Ernte ausschlaggebend. Beerensträucher beispielsweise mögen es warm und sonnig. Ein humoser, durchlässiger Boden ist der richtige, damit die Sträucher ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.

Nutzgarten-Gemüsegarten

Der passende Standort und die richtige bodenbeschaffenheit sorgen für reichen Ertrag bei der Ernte.

Auch für Gemüsepflanzen sind sonnige Plätze geeignet. Ein sandig-lehmiger, durchlässiger Boden ist ideal, damit Wasser und Nährstoffe gut in der Erde versickern. Humus sorgt für eine zusätzliche Nährstoffversorgung, indem eine gute Mikroflora und -fauna begünstigt wird.

Eine Bodenanalyse für den Nutzgarten erstellen

Sind Sie sich bezüglich der Bodenbeschaffenheiten in Ihrem zukünftigen Nutzgarten unsicher, können Sie eine Bodenanalyse erstellen. Hierfür entnehmen Sie gleichmässig an circa zehn verschiedenen Stellen im geplanten Beet Bodenproben. Entnehmen Sie Erde aus unterschiedlichen Tiefen, die von 10 bis 30 Zentimetern reichen. Sammeln Sie die Erde in einem Eimer und verschmischen Sie sie.

Anschliessend füllen Sie etwa 500 Gramm dieser Erde in einen Plastikbeutel. Auf diesem notieren Sie nun Ihren Namen, das Datum der Entnahme und den geplanten Verwendungszweck als Nutzgarten. Verschiedene Anbieter stellen geeignete Testkits zur Verfügung, mit Hilfe derer Sie einen Analysebericht erstellen können.

Nutzgarten-Bodenanalyse

Mit Testkits können Sie den Boden Ihres zukünftigen Nutzgartens untersuchen und so optimal vorbereiten.

Dadurch kommen Sie zu allen relevanten Angaben wie Nähr- und Mineralstoffgehalt, Gehalt an Spurenelementen, ph-Wert sowie Bodenart und Humusklasse. Zusätzlich sind in diesen Test-Sets auch individuelle Hinweise zur richtigen Düngung enthalten. So können Sie den Boden optimal für Ihren neuen Nutzgarten vorbereiten.

Bodenvorbereitung für die Direktsaat

Am besten wird der Boden im vorangehenden Herbst auf- und vorbereitet. Mit Hilfe von Kompost wird ein aktives Bodenleben ermöglicht und die Erde mit Nährstoffen versorgt. Vor dem Aussäen sollten Sie sich einen Anbauplan überlegen und aufzeichnen, damit Sie Ihren Nutzgarten anschliessend ertragbringend anpflanzen können.

Direktsaat im Nutzgarten
BEISPIELE FÜR BIENENFREUNDLICHE BODENDECKER SIND:

  • Jäten und Harken Sie jedes Beet gut durch.
  • Streuen Sie Kompost und Hornspäne aus und arbeiten Sie diese oberflächlich in den Boden ein.
  • Bearbeiten Sie die Erde so lange, bis sie eine feinkrümelige Struktur erlangt.
  • Markieren Sie mithilfe von Schnüren, wie Ihre Pflanzreihen und -beete verlaufen sollen. Die Schnüre können Sie zwischen Holzpflöcke spannen.
  • Ziehen Sie nun mit dem Pflanzstab nach Anbauplan Furchen in die Erde.
  • Zuletzt säen Sie die Samen aus und bedecken Sie mit etwas Erde, die Sie leicht andrücken und abschliessend mit einer feinen Brause bewässern.


Setzlinge auspflanzen

Anstelle von Saatgut können Sie auch Setzlinge einpflanzen, die Sie entweder kaufen oder selbst ziehen. Die beste Zeit, um Sämlinge zu pflanzen, ist der Sommeranfang. Die Bodenvorbereitung für Setzlinge erfolgt gleich wie die Direktsaat. Anstelle der Furchen graben Sie Mulden in die aufbereitete Erde, die gross genug sind, den Wurzelballen aufzunehmen.

Setzlinge für den Nutzgarten

Statt Sattgut können Sie auch fertige Setzlinge einpflanzen.

Sobald sich die Setzlinge im Boden befinden, füllen Sie das Loch mit Erde auf und drücken diese leicht fest. Hierbei ist es wichtig, die Erde nicht zu fest anzudrücken, da die Wurzeln in zu fester Erde nicht atmen können. Giessen Sie die Sämlinge abschliessend mit ausreichend Wasser.

Der richtige Zeitpunkt zum Umpflanzen der Setzlinge ist gegeben, sobald die ersten zwei bis drei Blätter ausgetrieben sind. Die ersten beiden Blätter, die sich bilden, die sogenannten Keimblätter, zählen hierbei nicht.

Um die jungen Pflanzen zu schützen, empfiehlt sich das Spannen eines feinmaschigen Netzes über die Beete. Dadurch werden Schädlinge und Vögel abgehalten.



Wir beraten Sie bei der Pflanzenauswahl

Unser erfahrenes Team steht Ihnen zur Seite, um Ihre Ideen zu verwirklichen und Ihnen zu helfen, die idealen Pflanzen für Ihr Projekt zu finden. Wir beraten Sie gerne zu allen Aspekten der Pflanzwahl – von der Bodenbeschaffenheit über das Klima bis hin zur richtigen Pflege. Lassen Sie sich von unserer Expertise inspirieren!

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Mehrjährige Beeren- und Obststräucher für Ihren Nutzgarten

Damit Sie möglichst lange von Ihrem Nutzgarten profitieren, bieten sich vor allem mehrjährige Pflanzen an. Gerade Beeren- und Obststräucher sind eine hervorragende Ergänzung in Ihrem Nutzgarten. Die Sträucher sind nicht nur ertragreich, die Blüten bilden auch eine ausgezeichnete Bienenweide. Ob Himbeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, oder Johannisbeeren - die Früchte eignen sich optimal für den Eigenanbau.

Aber auch Obstbäume bereichern den Nutzgarten mit schmackhaften Früchten. Wir zeigen Ihnen außerdem, wie Sie Ihre Pflanzen richtig pflegen und beispielsweise den Apfelbaum zuschneiden können. Das sorgt für reichen Ertrag und eine schöne Form.


Obststräucher für den Nutzgarten

Obststräucher und Beeren im Nutzgarten sind ertragreich und bieten auch Bienen Nahrung.


Der beste Zeitpunkt zum Setzen der Pflanzen ist im Herbst, da die Sträucher bis zum Frühling gut einwurzeln können. Pflanzen im Topf können aber auch das gesamte Jahr über gepflanzt werden, sofern kein Frost herrscht. Wichtig ist, dass Sie die Wurzelballen nicht tiefer in die Erde setzen, als sie im Topf sind. Die meisten Beerensorten sind nämlich Flachwurzler und können durch Sauerstoffmangel absterben.

Wichtig für Beerensträucher ist ein sonniger Standort und ein durchlässiger Boden. Für ein unterstütztes Wachstum dürfen Sie gerne auch sparsam düngen. Die meisten Beerensträucher schneiden Sie am besten nach der Ernte zu. Hierbei dürfen alle älteren, dunklen Triebe entfernt werden, um mehr Platz für neue Triebe zu schaffen. Damit Sie eine gute Ernte haben, sollten die tragenden Triebe nie älter als drei oder vier Jahre sein.



KIWI FÜR DEN NUTZGARTEN

Neben den süssen Früchten der klassischen Beerensträucher gibt es noch weitere mehrjährige Pflanzen, die Ihren Nutzgarten bereichern werden. Die Kiwi ist eine exotische Beere, die Temperaturen bis zu -23°C aushält.

Wichtig sind ein sonniger Standort und eine Klettermöglichkeit sowie ein nährstoffreicher und humoser, durchlässiger Boden.

Kiwi im Nutzgarten


Rhabarber im Nutzgarten

RHABARBER ALS BESONDERE ERGÄNZUNG

Auch Rhabarber ist eine besondere Ergänzung für Ihren Nutzgarten. Er ist eigentlich dem Gemüse zugeordnet und man verzehrt auch die Stängel (und nicht den Fruchtstand wie beim Obst). Die mehrjährige Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen nährstoffreichen Boden. Im Zeitraum von Mai bis Juni können Sie die knackigen, süss-säuerlichen Stängel ernten und verarbeiten.



TRAUBEN ALS KLETTERNDE PFLANZE IM NUTZGARTEN

Eine weitere Möglichkeit für mehrjährige Pflanzen in Ihrem Nutzgarten sind Trauben. Damit sich die kletternde Pflanze wohl fühlt, lassen Sie sie am besten entlang einer Pergola oder einem Spalier wachsen.

Eine leicht sonnige bis halbschattige Lage ist am besten. Die süss-säuerlichen Beeren sind je nach Sorte im Sommer ab August erntereif.

Trauben im Nutzgarten


Fruchtwechsel und Mischkulturen für Ihren Nutzgarten

Ihren Nutzgarten teilen Sie am besten in unterschiedliche Abschnitte auf, optimal eignen sich vier Parzellen. Jedes Jahr säen Sie die Pflanzen in einer anderen Parzelle aus, um den Boden mithilfe des Fruchtwechsels vor dem Auszehren zu schützen.

Fruchtwechsel im Nutzgarten

Eine Mischkultur sind verschiedene Pflanzen, die sich gegenseitig im Wachstum fördern oder vor Schädlingen schützen.

Unter einer Mischkultur werden Pflanzen verstanden, die gut miteinander auskommen. Sie fördern sich beispielsweise gegenseitig im Wachstum oder schützen sich vor Schädlingen.

Beispiele für Pflanzen, die gut miteinander harmonieren, sind:

  • Kopfsalat, Frühkohl, Radieschen
  • Kopfsalat, Gartenkresse, Radieschen, Kohlrabi
  • Endiviensalat, Spinat, Kopfkohl

Achten Sie stets auf einen Fruchtwechsel und auf eine gute Mischkultur, um den Boden zu schonen und Ihre Erträge zu steigern.


Gestaltungsideen für Ihren Nutzgarten

Selbst gezogene Kräuter und Gemüse sind nicht nur gesund, sondern geben auch optisch einiges her. Sie können Ihr Beet nicht nur als essbaren Garten, sondern auch als hübsches Gartenelement verwenden. Im Folgenden finden Sie ein paar Ideen, wie Sie Ihren Nutzgarten gestalten können. Sie können Ihren Nutzgarten beispielsweise auch in einem Steintrog anpflanzen. Dieser ist ein beliebtes Gartenelement und garantiert ein Hingucker.

WEGE ALS GESTALTUNGSELEMENT

Indem Sie beispielsweise Wege in Ihrem Nutzgarten anlegen, sieht er optisch ordentlicher aus und wirkt strukturierter.

Die klassische Gestaltung für Nutzgärten ist ein rechteckiges oder quadratisches Beet, das durch ein Wegkreuz unterteilt wird. Diese Formen sind für die Ernte optimal, da Sie von allen Seiten das Gemüse und Obst erreichen.

Je grösser Ihr Beet ist, desto sinnvoller sind kleine Wege zwischen dem Hauptweg. So erreichen Sie weiterhin Ihre Pflanzen und können leicht von allen Seiten ernten und pflegen. Die Faustregel für die Breite von einem solchen Weg beträgt mindestens 30 Zentimeter. Befestigte Wege benötigen hierbei aufgrund ihrer Bauweise mehr Platz als unbefestigte.

Wege im Nutzgarten anlegen


Eine weitere Nutzgarten-Idee ist eine Beeteinfassung, die einiges zur visuellen Ansehnlichkeit Ihres Nutzgartens beiträgt. Mit optisch schönen Steinen wie Ziegel, Klinker oder Bruchstein können Sie Ihre Beete untereinander abgrenzen. Dadurch bekommt der Nutzgarten mehr Struktur.

Beeteinfassung im Nutzgarten

Beeteinfassungen können aus Steinen, Holz oder auch aus Pflanzen bestehen.

Auch Pflanzen eignen sich hervorragend als Beetbegrenzung. Niedrige Hecken, Feldsalat, Erdbeeren oder Thymian sind eine nutzbare und ästhetische Einfassung Ihrer Beete. Sie können die Beete auch durch unterschiedliche Höhen voneinander abgrenzen. Beispielsweise indem Sie jedes Beet in einer eigenen, 20 bis 30 Zentimeter erhöhten Holz- oder Cortenstahleinfassung anlegen. Das erhöhte Beet erleichtert später nicht nur die Arbeit, sondern hält auch Schnecken fern.

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