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14.06.2024

Rotbuche: Tipps zum Einpflanzen und richtig pflegen (inkl. Video)

Geschrieben von: Theo Bauer

Rotbuchen gelten in der Schweiz wie in ganz Mitteleuropa als typischer Waldbaum. Es handelt sich dabei um sehr vielseitige und unkomplizierte Pflanzen. Sie können im Garten entweder als außergewöhnlicher Hingucker oder effektiver Sichtschutz fungieren. Was genau Sie beim Einpflanzen und bei der Pflegen dieses Buchengewächses beachten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.



Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rotbuche ist sehr pflegeleicht und Standort-flexibel.
  • Achtung: Sie trägt Früchte, die roh für den Menschen giftig sind.
  • Bei den Setzlingen wird zwischen Forstware, Heister und Stammbüschen unterschieden.
  • Die ideale Pflanzzeit variiert je nach Art des Setzlings, meist liegt sie im Frühjahr oder Herbst.
  • Die Rotbuche wird unterschiedlich geschnitten, je nachdem, ob sie in Form eines Baums, Strauchs oder einer Hecke wachsen soll. Auch der Zeitpunkt für den Schnitt variiert.
  • Blattbräune kann bei dieser Pflanze häufiger auftreten.

Gut zu wissen: Rotbuchen gelten als sehr unkompliziert, können aber gegenüber Veränderungen im Untergrund sehr empfindlich sein. Dementsprechend ist beim Umpflanzen dieser Pflanze Vorsicht geboten. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie in unserem Video.





Was ist eine Rotbuche?

Die Rotbuche, auch als Fagus sylvatica bekannt, gehört zu den Buchengewächsen (Fagaceae) und ist im gesamten europäischen Raum heimisch. Sie ist sehr langlebig und kann bis zu 300 Jahre alt werden. Das Laubgehölz ist in der Regel pflegeleicht und winterhart.

Bei der Rotbuche-Frucht spricht man von Bucheckern. Das sind zwei braune, stacheligen Fruchtbecher mit Nüssen, die für den Menschen roh allerdings giftig sind. Der Verzehr dieser Nussfrucht kann zu Übelkeit führen. Geröstet oder gekocht sind Bucheckern aber problemlos geniessbar.

Rotbuche-Frucht

Bucheckern sind die Früchte der Rotbuche und roh giftig.


Das Blatt der Rotbuche ist grün, elliptisch und gezahnt. Im Herbst verfärbt es sich braun-rötlich. Doch daher hat die Pflanze ihren Namen nicht. Sie wird vielmehr aufgrund ihres rötlichen Holzes als rote Buche bezeichnet.



Rotbuche: Welcher Standort eignet sich am besten?

Die Rotbuche ist sehr flexibel, was ihren bevorzugten Standort betrifft. Sie gedeiht an schattigen Plätzchen gleichermassen gut wie an sonnigen. Selbst Wind und Winter übersteht sie meist unbeschadet. Nur extreme Trockenheit oder Staunässe können ihr auf Dauer gefährlich werden.

Am wohlsten fühlt sie sich in durchlässiger, nährstoffreicher, alkalischer Erde mit Lehmanteil. Besonders empfindlich sind Rotbuchen nur gegenüber Standortveränderungen. Abweichende Feuchtigkeits- und Nährstoffverhältnisse können bereits in geringem Ausmass für grosse Probleme bei der Pflanze sorgen. Beim Aufschütten können 10 cm Erde beispielsweise schon zu viel sein und die Pflanze zum Absterben bringen.



Rotbuche pflanzen: Unterscheidung zwischen Forstware, Heister und Stammbüschen

Wann und wie man am besten eine Rotbuche pflanzen sollte, hängt zunächst vor allem von der Art des Exemplars ab. Bei ihnen wird nämlich zwischen Forstware (oder leichten Büschen/LBU), Heister und Stammbüschen unterschieden.

Forstware und Heister stehen in der Regel wurzelnackt zur Verfügung. Sie sollten daher möglichst bald nach dem Kauf eingesetzt und gewässert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie vertrocknen.

Bei Forstware oder leichten Büschen (LBU) handelt es sich um einmal verpflanzte Jungpflanzen, die noch wenig verzweigt sind. Diese sind meist bündelweise und sehr günstig zu kaufen. Heister hingegen sind meist schon zwei- bis dreimal verpflanzt und weisen somit eine dichtere Verzweigung auf.


Rotbuche Pflanzen-Arten

Es gibt verschiedene Arten von Rotbuchen-Pflanzen.


Wollen Sie eine Rotbuchenhecke anlegen, die auf schnellstem Wege als Sichtschutz dient, empfiehlt es sich, zweimal verpflanzte Heister einzusetzen. Ihre Höhe sollte sich dabei zwischen 80 und 100 cm befinden. Wird von Anfang an ein Sichtschutz gewünscht, können die Rotbuche-Heckenelemente auch größer gesetzt werden. Wie viele Pflanzen pro Laufmeter benötigt werden, hängt von ihrer Grösse und Breite ab.

Stammbüsche sind üblicherweise mehrere Jahre alt. Sie sind entweder als Ballenware oder in Containern erhältlich. Ihr Preis ist meist allerdings entsprechend höher. Dafür eignen sie sich bestens als Solitärpflanze, Alleebaum und natürlicher Blickfang in Ihrem Garten.



Wann sollte man Rotbuchen pflanzen?

Forstware und Heister sollten Sie am besten im Herbst einpflanzen. Ein junger, wurzelnackter Rotbuche-Baum profitiert nämlich am meisten vom feuchten Wetter zu dieser Jahreszeit.


Rotbuche pflanzen: Zeitpunkt

Je nach Rotbuchen-Art unterscheidet sich der Zeitpunkt der Pflanzung.


Stammbüsche können prinzipiell ganzjährig gepflanzt werden, solange kein Frost herrscht. Allerdings bieten das Frühjahr oder der Herbst optimale Bedingungen, da sie sich durch milde Temperaturen und häufigere Niederschläge auszeichnen.



Rotbuchen richtig ein- und umpflanzen

Um Ihrer Rotbuche von Anfang an optimale Wuchsbedingungen zu ermöglichen, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise beim erstmaligen Einpflanzen im eigenen Garten:


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Gehen Sie beim Einpflanzen wie folgt vor:

  1. Graben Sie zunächst die Erde am geplanten Standort bis zur dreifachen Tiefe des Wurzelballens um. Dadurch lockern Sie den Untergrund auf.
  2. Vermischen Sie die aufgelockerte Erde mit reifem Mist oder Kompost. Dadurch ergibt sich eine massgebliche Verbesserung der Bodenqualität und Durchlässigkeit.
  3. Befreien Sie den gewählten Pflanzbereich von eventuellem Unkraut.
  4. Sollten Sie eine Hecke anlegen wollen, befestigen Sie vorher eine Richtschnur, um eine geradlinige Ausrichtung zu gewährleisten.
  5. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das zwei- bis viermal grösser als der Wurzelballen ist und häufen Sie in der Mitte ein wenig Erde an.
  6. Ehe Sie die Rotbuche pflanzen, stellen Sie die Wurzeln für mehrere Stunden ins Wasser.
  7. Sollten Sie anschliessend verletzte Wurzeln entdecken, entfernen Sie diese mit einer scharfen und sauberen Gartenschere.
  8. Setzen Sie die Pflanze dann vorsichtig in das Pflanzloch und achten Sie dabei darauf, die Wurzeln seitlich zu platzieren.
  9. Sobald Sie die Rotbuche passend eingesetzt haben, füllen Sie das Pflanzloch so mit Erde auf, dass alle Wurzeln umfassend bedeckt sind und drücken Sie diese an.
  10. Legen Sie mit einem Spaten einen Giessrand um die Pflanze herum an.
  11. Wässern Sie die Rotbuche nach der Pflanzung ausgiebig, um eventuelle Hohlräume in der Erde zu beseitigen.



Aufgrund der Sensibilität, die Rotbuchen gegenüber Standortveränderungen aufweisen, ist es besonders wichtig, beim Umpflanzen vorsichtig und systematisch vorzugehen:


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Gehen Sie beim Umpflanzen wie folgt vor:

  1. Entfernen Sie sorgfältig die oberste Bodenschicht.
  2. Stechen Sie rund um die Pflanze mit dem Spaten in die Erde.
  3. Arbeiten Sie sich vorsichtig in tiefere Erdschichten vor.
  4. Umstechen Sie die Pflanze und üben Sie ein wenig Druck auf die Wurzeln aus. Es ist in der Regel kein Problem, den Wurzelballen zu verkleinern.
  5. Bereiten Sie wie oben beschrieben ein passendes Pflanzloch vor.
  6. Setzen Sie Ihre Rotbuche genauso tief wie am ursprünglichen Standort ein.
  7. Schütten Sie das Pflanzloch mit Erde auf und legen Sie anschliessend ebenso einen Giessrand an.
  8. Auch nach dem Umpflanzen ist es wichtig, die Rotbuche kräftig zu wässern, um potentielle Hohlräume zu schliessen.




Die ideale Pflege einer Rotbuche

Rotbuchen gelten prinzipiell als sehr pflegeleicht. Bei jungen Pflanzen und Rotbuchenhecken empfiehlt es sich, eine Grunddüngung mit Hornspänen vorzunehmen. Während besonders trockener Zeiten sollten die Rotbuchen zusätzlich gegossen werden.



Sollte man eine Rotbuche schneiden?

Wann und wie man eine Rotbuche schneiden sollte, hängt davon ab, ob sie als Hecke, Strauch oder Baum gepflanzt wurde. Die Rotbuche blüht erst ab einem Alter von 30 bis 50 Jahren. Ihre Blütezeit ist meist zwischen April und Mai. Um bei einer Hecke für eine gute Rotbuchen-Blüte zu sorgen, sollte diese einmal pro Jahr in der Zeit vor dem 1. März und damit auch vor dem Austrieb geschnitten werden.

Ein Rotbuchen-Strauch sollte zu einem ähnlichen Zeitpunkt geschnitten werden. Allerdings sollten Sie dies nicht jährlich durchführen. Dies könnte nämlich dazu führen, dass der Strauch seine natürliche Form verliert.


Rotbuche schneiden

Der Zeitpunkt des Schnitts hängt von der Art der Rotbuche ab.


Ein Baum wird im Gegensatz zu einem Strauch oder einer Hecke während der Wintermonate geschnitten. Neben jeglichen Zweigen, die die Form des Baumes stören, sollten Sie auch die sogenannten Wassertriebe entfernen. Bei Letzteren handelt es sich um jene Triebe, die senkrecht nach oben wachsen.

Prinzipiell gilt jedoch, dass laut Schweizer Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) ein kräftiger Rückschnitt zwischen dem 1. März und dem 30. September verboten ist. Dies dient zum Schutz für Vogelnester und Brutstätten in den jeweiligen Pflanzen.

Das durchschnittliche Rotbuche-Wachstum pro Jahr beträgt 40 bis 50 cm. Im ausgewachsenen Zustand kann die Rotbuche in der Höhe bis zu 30 m groß werden. Wird der Baum zu hoch, kann er jedoch problemlos gekürzt werden.



Ist die Rotbuche anfällig für Krankheiten?

Bei der Rotbuche handelt es sich um eine besonders robuste Pflanze. Daher weist sie kaum Anfälligkeit für Krankheiten oder Schädlinge auf. Einzig und allein die Blattbräune, verursacht durch den Pilz Petrakia liobae, tritt bei ihr an vielen Stellen in der Schweiz häufiger auf.

Ein Befall wird durch luftfeuchte Lagen vor allem bei jungen Bäumen begünstigt. Dabei wird das Rotbuchen-Blatt bräunlich verfärbt und geschädigt. Ansonsten nimmt sie durch diesen Pilzbefall allerdings keinen weiteren Schaden.

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