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Dünger für jeden Bedarf – Wann wird er wirklich benötigt

So mancher Hobbygärtner wird in Gartenmärkten vor den Regalen mit Dünger stehen wie der sprichwörtliche Ochse vorm Berg. Die Auswahl ist riesig und erschlägt fast.

Bei der Auswahl an Düngemitteln ist man oft unsicher, welches man eigentlich benötigt. Welches ist gut für den Frühling und benötigt man im Herbst ein anderes?

Dünger - Welchen benötigt man, welchen nicht?

Um zu wissen, welchen Dünger man verwenden soll, sollte man planen. Und damit im eigenen Garten anfangen. Viele kennen den Nährstoffgehalt des Bodens in ihrem Garten nicht und düngen aus Gewohnheit und nach Gefühl. Leicht kommt es dabei zu Überdüngungen, weil der Boden bestimmte Nährstoffe gar nicht benötigt. Das kann sowohl der Umwelt als auch der Pflanze schaden. Um herauszufinden, was dem Boden fehlt, gibt es im Handel Schnelltests zur Bodenanalyse. Eine ausführliche Bodenanalyse kann in einem Labor durchgeführt werden. Auf jeden Fall sollte eine Analyse etwa alle drei Jahre gemacht werden, um immer ein klares Bild zu haben. Mit dem Ergebnis kann man die benötigten Düngemittel aus dem breiten Angebot selbst zusammenstellen und verhindert, dass mit einem Volldünger überdüngt wird. Beim Düngen gilt: weniger ist mehr.
Kompost ist eine Art Wunderwaffe im Garten. Die verrotteten Gartenabfälle schaden nicht, versorgen Pflanzen aber mit einer Vielzahl organischer Mineralien und verbessern den Boden. Kompost sollte nach Möglichkeit regelmässig auf die Beete ausgebracht werden. Lediglich bei Pflanzen wie Rhododendren, Heidelbeeren oder Heidepflanzen, die nur auf einem sauren Boden gedeihen, sollte auf Kompost verzichtet werden, da dieser oft einen pH-Wert um die 7 hat.

Dünger für einen guten Start ins Gartenjahr

Der März ist ins Land gezogen, die Pflanzen beginnen nach und nach wieder mit dem Wachstum und der Blüte. Sie benötigen jetzt viel Stickstoff für ihre Blätter und Phosphor für das Wachstum von Blüten und Früchten. Entsprechend sollte der Dünger ausgewählt werden. Um den Pflanzen einen Schubs zu geben, ist die Gabe eines Kurzzeitdüngers ratsam, danach sollte Langzeitdünger verabreicht werden. Die letzte Düngung mit stickstoffhaltigen Düngemitteln sollte im Juli, spätestens im August erfolgen. Die Pflanzen beginnen um diese Zeit, sich langsam auf den Winter einzustellen und stellen das Wachstum ein. Hornspäne und andere organische Düngemittel können das ganze Jahr über ausgebracht werden. Sie geben den Stickstoff so langsam ab, dass er nicht schadet. Bei Neupflanzungen ist es förderlich, wenn man eine Schicht Hornspäne mit in das Pflanzloch gibt. Hornspäne sind auch gut als Mulchschicht geeignet.
Balkonpflanzen benötigen in ihren Kästen die ganze Saison über Dünger und eine ausreichende Nährstoffzufuhr, da die Nährstoffe in der Erde in der Regel rasch aufgebraucht sind. Auch Kübelpflanzen haben einen erhöhten Bedarf. Hier sollte das Düngen bei mehrjährigen Pflanzen aber rechtzeitig eingestellt werden.

Dünger als Vorbereitung auf den Winter

Von August bis in den Oktober hinein, auf alle Fälle aber vor dem ersten Frost, sollte bei Bedarf noch einmal mit einem kaliumhaltigen Dünger gedüngt werden. Kalium erhöht den Salzanteil im Pflanzensaft. Die Pflanzen werden dadurch weniger anfällig gegen Frost, der hohe Salzanteil wirkt wie ein natürliches Frostschutzmittel. Kalium verbessert auch den Wassertransport sowie den Gasaustausch in einer Pflanze. Sie wird stärker und widerstandsfähiger.
Rindenmulch hat viele Vorteile. Er ersetzt im heimischen Garten die Laubschicht, die die meisten Gartenpflanzen aus ihrer natürlichen Umgebung kennen. Zudem hält er die Wurzeln der Pflanzen in den Wintermonaten warm. Doch er hat einen grossen Nachteil: Er ist sehr nährstoffarm und dadurch wird bei der Verrottung der im Boden vorhandene Stickstoff gebunden und ihm entzogen. Man sollte daher immer Hornspäne unter dem Rindenmulch ausbringen und in den Boden einarbeiten, damit sie dem Boden im Ausgleich wieder Stickstoff zuführen können.

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