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Herbstlaub – Herrlich bunt und sehr nützlich

So schön es auch ist, Herbstlaub macht Arbeit. Überall ist es zu finden: Auf dem Rasen, in Dachrinnen, auf Wegen. Und es muss entfernt werden.

Das bunte Laub freut den Gärtner aber nicht nur wegen seiner schönen Farben. Richtig eingesetzt ist es noch sehr nützlich.

Herbstlaub leistet auf dem Kompost noch gute Dienste

Zugegeben, Herbstlaub ist nicht gleich Herbstlaub, auch auf dem Kompost nicht. Manche Blätter verrotten schneller, andere, wie zum Beispiel die Blätter von Walnuss, Rosskastanie, Platane und Eiche verrotten aufgrund des hohen Anteils an Gerbsäure, die keimhemmend wirkt, nur sehr langsam. Bei Blättern dieser Bäume empfiehlt es sich, sie gesondert zu kompostieren. Wenn man Blätter von Eiche und Birke oder gar Nadeln von Nadelbäumen kompostiert, erhält man sauere Erde mit einem pH-Wert von unter 5. Dies kann sehr nützlich sein, wenn man Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Heidelbeeren oder Heidepflanzen setzen möchte.
Jedes andere Laub kann man getrost auf den Kompost werfen und mit Grünschnitt vom letzten Mähen und Küchenabfällen mischen, damit es sich zersetzen kann und neue Erde entsteht. Um diesen Prozess zu beschleunigen, empfiehlt es sich, das Laub im Häcksler oder mit dem Rasenmäher zu zerkleinern. Millionen von winzigen Organismen werden sich darüber hermachen. Vermutlich wird die daraus entstehende Erde stickstoffarm sein, denn den Blättern wurde während des Welkens Stickstoff entzogen. Diesem Mangel kann man entgegenwirken, indem man Hornspäne oder Hornmehl unter den Kompost mischt. Die so entstandene Erde ist gleichzeitig ein wertvoller natürlicher Dünger.

Herbstlaub sorgt für warme Füsse bei Gehölzen und macht Tiere glücklich

Herbstlaub kann auch im Staudenbeet oder unter Gehölzen ausgebracht werden. Diese Schutzschicht wird im Winter für einen guten Schutz vor der Winterkälte sorgen. Auch Kübelpflanzen freuen sich über eine Schicht dieses natürlichen Dämmmaterials, das zudem noch für eine ausgeglichene Bodenfeuchtigkeit sorgt und wie ein natürlicher Frostschutz wirkt. Als positiven Nebeneffekt können sich Bäume und Sträucher durch das verrottende Laub mit Nährstoffen versorgen.
Eine weitere Verwendung findet das Herbstlaub in aufgeschichteten Laubhaufen im Gehölz. Das Laub sollte mindestens einen Meter hoch aufgeschichtet und mit Reisig verstärkt werden, damit es nicht weggeweht wird. Igel finden hier Unterschlupf und können warm und sicher ihren Winterschlaf halten. Auch Insekten können sich hier ansiedeln, zum einen Nützlinge, zum anderen die, die den Igeln als Nahrung dienen werden. Diese Laubhaufen sollten an einem windgeschützten Ort aufgehäuft werden und sollten bis zum Frühjahr in Ruhe gelassen werden.

Herbstlaub von kranken Pflanzen und wohin mit dem Laub, wenn alles andere nicht geht?

Eines darf weder in den Kompost noch als Schutz unter Bäume und Sträucher: Das Herbstlaub von kranken Pflanzen. Auch wenn wissenschaftlich noch nicht endgültig geklärt ist, ob die Pilze im Kompost überleben oder nicht, sollten sie sicherheitshalber entsorgt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um das Laub des von der Kräuselkrankheit befallenen Pfirsichbaums handelt oder um das von der von Rosenrost oder Mehltau befallenen Rose. Dieses Laub muss eingesammelt und über den Hausmüll entsorgt werden, um die Krankheit aus dem Garten zu bekommen. Auch mit dem Feuerbrand bakteriell befallenen Pflanzenteile bei Birnen- und Quittenbäumen sollten weggeworfen werden. Blätter mit Schädlingsbefall sollten ebenfalls nicht auf den Kompost geworfen werden. Eher harmlos und unschädlich sind dagegen die von Viren wie dem Mosaikvirus bei Gurken befallenen Blätter. Die Viren werden im Kompost absterben.
Wenn man nun weder einen Kompost noch einen Garten hat, um das Herbstlaub zu entsorgen, so gibt es in vielen Städten und Landkreisen Recyclinghöfe, bei denen das Laub meist kostenlos entgegengenommen wird. Denn die Biotonne wäre mit dem Laub sehr schnell zu voll. Einige der Kommunen führen im Herbst Laubaktionen durch.

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