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Das Gartenjahr mit Laubgehölzen - Arbeiten im Jahresverlauf

Ob kleiner Busch oder großer Baum, ob Hecke oder Solitär: Laubgehölze sind eine Bereicherung für jeden Garten und in der Regel pflegeleicht.

Schlicht gesagt sind Laubgehölze Gehölze, die Blätter tragen. Die meisten werden dabei wohl an Bäume und Sträucher denken, die im Herbst ihre Blätter verlieren. Doch die Pflanzengruppe der Laubgehölze ist noch viel umfangreicher. Rosen gehören ebenso dazu wie die immergrünen, langsam wachsenden Buchsbäume. Gehölze aus dieser umfangreichen Gruppe finden sich wohl in jedem Garten. Sie tragen wesentlich zum Erscheinungsbild des Gartens bei und geben ihm zu jeder Jahreszeit ein neues Aussehen. Die verschiedenen Untergruppen der Laubgehölze stellen verschiedene Anforderungen an die Pflege, doch in einigen Dingen sind sie sich gleich. So ist beispielsweise die ideale Zeit, um sie zu pflanzen, der frühe Herbst. Die Erde ist zu dieser Jahreszeit noch warm und die Pflanzen können vor den ersten Frösten anwachsen. Laubabwerfende Gehölze verlieren ihre Blätter und stecken ihre Kraft in das Wachstum der Wurzeln.

Das Gartenjahr für Laubgehölze, die ihre Blätter abwerfen

Laubabwerfende Gehölze bilden die größte Gruppe unter den Laubgehölzen. Sie treiben im Frühjahr neu aus und die zeitig blühenden unter ihnen kündigen den Frühling an. Frühlingsspiere (Spiraea thunbergii) und Gemeine Hasel (Corylus avellana) blühen beispielsweise bereits im März, in milden Gegenden sogar schon Ende Februar. Diese frühblühenden Laubgehölze leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Bienen und anderen Nützlingen, die nach der Winterruhe auf die Nahrung angewiesen sind, die sie in diesen ersten Blüten finden. Nach und nach treiben immer mehr laubabwerfende Gehölze neu aus und blühen in den unterschiedlichsten Farben. Mit der richtigen Zusammenstellung können Sie erreichen, dass es in Ihrem Garten bis in den Sommer hinein blüht. Im Herbst beginnen die Blätter der laubabwerfenden Gehölze, sich zu verfärben und strahlen in Rot- und Gelbtönen. Doch auch im Winter, wenn sie ihre Blätter verloren haben, müssen sie nicht langweilig aussehen. Die Korkenzieherhasel, eine Sonderform der Gemeinen Hasel, windet sich knorrig und setzt Akzente. Andere Laubgehölze, beispielsweise der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea), bringen durch ihre farbige Rinde bunte Tupfen in den Wintergarten.

Laubabwerfende Gehölze, die im Winter oder im Frühjahr blühen, sollten Sie nach der Blüte schneiden, danach nicht mehr. Denn die neu wachsenden Zweige werden im nächsten Jahr Blüten tragen. Auch Hecken aus laubabwerfenden Gehölzen sollten Sie im zeitigen Frühjahr schneiden. Wenn nötig, vertragen diese aber auch im Juli noch einmal einen moderaten Rückschnitt. Ein starker Rückschnitt ist bei Gehölzen grundsätzlich nur zwischen Oktober und Februar, also außerhalb der Brutzeit von Vögeln, erlaubt. Innerhalb dieser Zeit dürfen Gehölze nur mäßig geschnitten werden und auch erst, nachdem Sie kontrolliert haben, ob ein Vogel ein Nest im Gehölz gebaut hat. Sollte das der Fall sein, sollten Sie für dieses Mal den Schnitt ausfallen lassen, um die brütenden Tiere nicht zu stören.

Wenn Sie Ihre Gehölze mit einem Winterschutz versehen haben, sollten Sie diese, je nach Temperatur, im zeitigen Frühjahr entfernen. Allzu spät sollten Sie das nicht machen, denn die Pflanzen benötigen zunehmend Licht und Luft. Außerdem fühlen sich Schnecken unter den dicken Schichten wohl und können sich einnisten. Das Frühjahr ist auch der beste Zeitpunkt, um Kompost unter den Laubgehölzen zu verteilen oder Dünger auszubringen. Um zu vermeiden, dass sich später blühende Gehölze wie beispielsweise der Flieder (Syringa) aussäen, sollten Sie die verblühten Dolden abschneiden. Meist sind diese auch unansehnlich. Im Sommer ist die Hauptaufgabe im Garten das Gießen. Achten Sie darauf, welche Wassermengen Ihre Pflanzen mögen, denn so unterschiedlich die Laubgehölze sind, so unterschiedlich ist ihr Bedarf.

Rosen, Immer- und wintergrüne Laubgehölze im Jahresverlauf

Rosen nehmen unter den Laubgehölzen eine besondere Stellung ein. Und das liegt nicht nur daran, dass sie als Königin der Blumen gelten. Sie sind als kapriziös verschrien, doch es gibt durchaus Sorten, die weniger anfällig für Krankheiten sind. Schneiden sollten Sie Rosen im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen. Je nach Art können Sie Ihre Rosen um ein Drittel bis zur Hälfte zurückschneiden. Wenn nötig, können Sie sie jetzt auch mit Rosendünger versorgen. Rosen benötigen einen sonnigen Standort und viel Wasser. Doch beim Gießen sollten Sie vorsichtig vorgehen und nur von unten gießen. Wenn Wasser auf die Blätter kommt, kann das zu Pilzkrankheiten führen. Gießen sollten Sie morgens oder abends. Bei remontierenden und öfterblühenden Rosen fördert es die Blüte, wenn Sie verblühte Blüten abschneiden. Wenn der Herbst kommt und Sie in einer kalten Gegend wohnen, freuen sich Rosen über einen Winterschutz aus Reisig oder Hornspänen.

Wintergrüne Laubgehölze behalten ihr Laub über Winter und werfen es erst im Frühjahr, wenn das Gehölz neu austreibt, ab. Allerdings kann es bei starkem Frost vorkommen, dass sie bereits früher ihr Laub verlieren. Bei immergrünen Laubgehölzen ist es nicht so, dass die Blätter immer an den Ästen bleiben. Auch sie verlieren ihre Blätter. Allerdings fallen sie nicht an einem Punkt im Jahreslauf alle ab, sondern nach und nach, über das ganze Jahr verteilt. So sind immer Blätter am Gehölz. Das macht immergrüne Gehölze zu perfekten, blickdichten Heckenpflanzen.

Auch bei Immer- und wintergrünen Laubgehölzen ist die beste Zeit für den ersten Schnitt im Frühjahr. Rasch wachsende Heckenpflanzen wie der Liguster (Ligustrum) müssen im Juni noch einmal nachgeschnitten werden, sie vertragen gegebenenfalls auch noch einmal einen Rückschnitt im August. Aber auch bei langsam wachsenden Gehölzen wie Buchsbaum (Buxus) empfiehlt sich ein Sommerschnitt. Werden diese Gehölze für den Formschnitt verwendet, kann es sogar nötig sein, dass sie alle vier bis sechs Wochen nachgeschnitten werden müssen.

Obstbäume und andere fruchttragende Laubgehölze

Kirschen und Pfirsiche werden im Gegensatz zu anderen Laubgehölzen idealerweise gleich nach der Ernte geschnitten, alle anderen Obstbäume an frostfreien Tagen im Winter. Bis zum März sollte der Rückschnitt erledigt sein, damit der Baum austreiben und Früchte ansetzen kann. Ratsam ist der Schnitt in den Morgenstunden eines sonnigen Tages, damit sich die Wunden, die durch den Schnitt entstehen, möglichst rasch trocknen und schließen können und ein Befall durch Bakterien reduziert oder ganz vermieden wird. Auch Beerensträucher können gleich nach der Ernte oder im Winter bis in den März hinein geschnitten werden.

Der beste Dünger für Laubgehölze, die Früchte tragen, ist Kompost oder anderer organischer Dünger. Diese Dünger geben die benötigten Nährstoffe nach und nach an die Erde ab. Die beste Zeit, den Dünger auszubringen, ist im Mai, traditionell nach den Eisheiligen. Wenn Sie damit um den Baum eine sogenannte Baumscheibe anlegen, ein Kreis, der in etwa so breit ist wie die Krone, verhindern Sie auch, dass sich Unkraut um den Baum herum ausbreitet, der mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe konkurriert. Wenn die Bäume und Sträucher zu viele Früchte tragen und Sie sich eine gute Ernte wünschen, ist es nötig, einzelne Früchte im Juni auszubrechen. An einem Apfelbaum sollten beispielsweise nur zwei bis drei Früchte pro Fruchtstand verbleiben, damit sie sich zu leckeren Früchten entwickeln können. Wenn ein Baum oder Strauch seine Kraft auf viele Früchte verteilen muss, werden die einzelnen Früchte klein bleiben und wenig Geschmack entwickeln.

Weniger Arbeit als Obstbäume und -sträucher machen Wildgehölze. Schlehe oder Holunder müssen nur geschnitten werden, wenn sie zu sehr wuchern und auch sonst haben diese Laubgehölze keine besonderen Ansprüche. Sie eignen sich für Hecken und als Solitär. Gegossen werden müssen sie in der Regel nur im Jahr nach der Pflanzung und in sehr heißen Sommern.

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