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28.11.2024

Stauden vermehren: Einfache Methoden & Tipps

Geschrieben von: Theo Bauer

Bei der Vermehrung von Stauden können Sie aus einer Fülle von Methoden wählen. Von der Teilung und dem Steckling bis hin zur Samenvermehrung bietet jede Technik einzigartige Vorteile, die auf die verschiedenen Arten und Wachstumsbedingungen abgestimmt sind. Eine praktische Übersicht dazu finden Sie im vorliegenden Ratgeber.



Das Wichtigste in Kürze


  • Die Vermehrung von Stauden mittels Samen ist relativ aufwändig, aber effektiv.
  • Kopf- und Aststecklinge sind sehr gut zur Vermehrung von Stauden geeignet, doch Stamm- und Blattstecklinge gelten als umstritten.
  • Das Teilen von Stauden führt nicht nur zu zusätzlichen Pflanzen, sondern bewirkt auch eine Verjüngung der bestehenden Staude.



Stauden mit Samen vermehren

Prinzipiell gilt die Vermehrung von Stauden mit Samen als eine eher zeitintensive Methode. Doch gerade bei Stauden, von denen eine grosse Anzahl an Exemplaren benötigt wird, lohnt sich eine Aussaat.

Während Prachtstauden wie beispielsweise die Pfingstrose eher als Solitärpflanzen in Einzelstellung geeignet sind, kommen andere Stauden in Gruppen aus drei bis fünf Exemplaren zur Geltung. Dazu eignen sich beispielsweise Lupinen, Phlox oder Astern.


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Stauden mit Samen zu vermehren ist zeitintensiver, aber effektiv.

Stauden mittels einer Aussaat zu vermehren ist aufwändig, kann sich bei den oben genannten Pflanzen aber durchaus lohnen. Dabei sollte jedoch berücksichtigt werden, dass sich eine direkte Aussaat ins Beet nicht empfiehlt.


Stauden-Samen richtig aussäen

Stattdessen sollten Sie die Samen zunächst unter kontrollierten Bedingungen in sterile Aussaaterde einsetzen. Mit Hilfe eines Zerstäubers können Sie für ausreichend Flüssigkeit sorgen.

Ob und mit wie viel Erde die Samen bedeckt werden, kommt darauf an, ob es sich um Licht- und Dunkelkeimer handelt. Stauden wie beispielsweise Seifenkraut oder Weidenröschen zählen zu den Lichtkeimern und sollten daher gar nicht mit Erde bedeckt werden. Im Gegensatz dazu sollten Dunkelkeimer mit einer Erdschicht, die dreimal so dick wie der Samen selbst ist, bedeckt werden.

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Die Samen der Stauden sollten zunächst in Aussaaterde eingesetzt werden.

Sind die Keimblätter zur Gänze entwickelt und haben sich die ersten Folgeblätter ausreichend entfaltet, können Sie mit dem Pikieren beginnen. Dazu füllen Sie kleine Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde und setzen die Sämlinge vorsichtig darin ein.

Ab dem Zeitpunkt, an dem aus den Sämlingen kleine, aber kräftige Stauden geworden sind, können sie am endgültigen Standort in Ihrem Garten eingesetzt werden. Dabei sollten die entsprechenden Ansprüche der jeweiligen Staudenart dringend berücksichtigt werden.


Samen zum richtigen Zeitpunkt aussäen

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat befindet sich nach der natürlichen Samenreife. Denn dann ist die Aussaat von der Pflanze selbst vorgesehen. Alternativ können Sie aber auch im Frühjahr die Samen Ihrer Staude einsetzen.

Kalt- oder Frostkeimer bevorzugen es, erst im Spätherbst oder gar im Winter ausgesät zu werden. Sie benötigen nämlich Temperaturen um den Gefrierpunkt, um ordentlich keimen zu können.



Stauden vermehren durch Stecklinge

Hat Ihre Staude schon einige Jahre in Ihrem Garten verbracht, verfügt sie üblicherweise über grosse und kräftige Wurzelstöcke. Bei einem solchen Exemplar bietet es sich an, zur Vermehrung einen Steckling zu gewinnen. Man unterscheidet dabei zwischen Kopf-, Ast-, Stamm- und Blattsteckling.


Variante 1: Kopfstecklinge

Kopfstecklinge gehören zu den gängigsten und schonendsten Vermehrungsweisen. Wollen Sie also beliebte Gartenpflanzen wie Salbei-, Basilikum-, Efeu-, Fuchsien- oder Mohn-Stauden vermehren, bieten sich diese besonders gut an.

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Kopfstecklinge sind die gängigste und schonendste Variante zum Stauden vermehren.

Um einen Kopfsteckling zu gewinnen, setzen Sie oben an der Pflanze nach der zweiten oder dritten Verzweigung der Blätter einen Schnitt. Anschliessend platzieren Sie den Kopfsteckling in einem kleinen Glas, das Sie mit Wasser füllen. Sobald sich ein paar Wurzeln entwickelt haben, können sie im Garten eingepflanzt werden.


Variante 2: Aststecklinge

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Bei Johannisbeeren, Flieder oder Forsythien stellen Aststecklinge die ideale Wahl dar. Stauden können so im Herbst problemlos vermehrt werden. Aststecklinge sollten nämlich erst dann abgeschnitten werden, wenn die Pflanze keine Blätter mehr trägt.

Im Optimalfall sollte der abgetrennte Ast eine Länge von 15 bis 20 cm haben und am unteren Ende schräg abgeschnitten werden. Dies begünstigt die Verwurzelung. Dazu können Sie den Aststeckling einfach nur bis unterhalb einer Blattachse in lockere Erde stecken.

Anschliessend giessen Sie ihn ausreichend an. Bis zum nächsten Frühjahr sollte sich eine ordentliche Verwurzelung entwickelt haben.


Variante 3: Stammstecklinge

Bei Stammstecklingen handelt es sich um eine relativ umstrittene Vorgehensweise zur Vermehrung von Stauden. Das liegt daran, dass sie oftmals jedoch nur sehr schlecht oder im schlimmsten Fall gar nicht anwachsen.

Sollten Sie es trotzdem ausprobieren wollen, müssen Sie dafür nur den Stamm teilen und einen Grossteil der Blätter entfernen. Der Stamm sollte anschliessend neu austreiben.


Variante 4: Blattstecklinge

Auch Blattstecklinge werden in Fachkreisen eher kritisch betrachtet, da sie eine geringere Wahrscheinlichkeit für das Austreiben haben. Ansonsten stellt sich diese Methode allerdings als sehr einfach dar.

Sie brauchen lediglich einen kleinen Topf, den Sie mit Erde füllen. Darin platzieren Sie ein Blatt und achten anschliessend darauf, dass die Erde immer feucht genug ist. Sie sollte aber nicht zu schimmeln oder zu faulen beginnen. Mit der Zeit sollte die Pflanze dann anwachsen.



Stauden vermehren durch Teilen

Das Teilen birgt den Vorteil, dass Sie nicht nur bestehende Pflanzen vermehren, sondern diese auch verjüngen. Wollen Sie also zum Beispiel blühfaule oder verkahlte Pfingstrosen-Stauden vermehren und gleichzeitig zu neuem Leben erwecken, sollten Sie darauf zurückgreifen.


Stauden richtig teilen

Um den Wurzelstock zu lösen, ist es empfehlenswert, mit einem Spaten oder einer Grabegabel rund um den Wurzelstock in den Boden zu stechen und das Werkzeug mehrmals vor und zurück zu bewegen. Bei Stauden, die über ein kompaktes Wurzelwerk verfügen, sollten Sie den Ballen mit einem scharfen Spatenblatt, einem grossen Messer oder einer Säge durchtrennen.

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Beim Teilen wird der Ballen mit einem scharfen Gegenstand durchtrennt.

Die Teilstücke sollten zwei Triebknospen besitzen und etwa faustgross sein. Kleinere Teilstücke haben meist einen kräftigen Durchtrieb und werden häufig schneller zu robusten Pflanzen als grössere Exemplare.

Bei Pflanzen mit lockerem Wurzelwerk, wie beispielsweise Sonnenbraut und Glattblattaster, lässt sich das Wurzelwerk leicht von Hand zerpflücken oder zerbrechen. Zudem sollten kranke, stark verholzte und vertrocknete Wurzelteile, die oft in der Mitte der Staudenhorste zu finden sind, beseitigt werden.

Zum Einpflanzen nutzen Sie ausschliesslich die jüngeren, vitaleren Wurzelstücke aus dem Randbereich. Sobald diese eingesetzt sind, sollten Sie sie noch einmal ausreichend angiessen.


Wann sollte man Stauden teilen?

Wann die Staude am besten geteilt werden sollte, hängt von ihrer Art ab. Der ideale Zeitpunkt zur Teilung von Hoch- und Spätsommerblühern befindet sich im Herbst. Herbstblüher und wintergrüne Stauden vertragen es am besten im Frühjahr, geteilt zu werden. Frühjahrs- und Frühsommerblüher werden frühestens nach der Blüte und spätestens im Frühherbst geteilt. Dies sollte allerdings nicht jährlich erfolgen.

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